"Es muss sich ändern, da muss Aggressivität und Biss rein, das müssen die Coaches den Spielern schnell klar machen", hatte Fliegauf mit Blick auf das Defensivspiel gefordert. In der Hoffnung, dass Wolfsburg dann auch besser punktet. Die Grizzlys waren defensiv gegen Düsseldorf verbessert, doch vorn waren sie harmlos. Mit dem "schnell klar machen" dürfte Fliegauf aber auch die Ergebnisse gemeint haben, denn Platz vier ist das Minimalziel und dem hinkt man weiterhin hinterher. Und: die DEG hatte sich bislang noch nicht als Top-Team der Nordgruppe erwiesen.
Der Coach redete den Auftritt nicht schön, sagte: „In der ersten Hälfte des Spiels war unsere Intensität nicht hoch genug, wir waren langsam, hektisch mit der Scheibe, nicht kompakt, konnten nicht viel Druck machen. Es war besser nach der Unterzahl im zweiten Drittel. Da haben wir mehr Zweikämpfe gewonnen, Torchancen gehabt. Wir waren zuvor nicht glücklich mit unserem Unterzahlspiel und der Defensive. Das war nun besser, aber wir müssen auch Balance und Rhythmus finden mit der Scheibe.“ Und das wohl schnell. Gegen Düsseldorf präsentierte sich das Team nicht so, wie er sich das nach einer Woche ohne Spiel vorgestellt hatte. Am Freitag (18.30 Uhr) kommen die torgefährlichen Iserlohn Roosters nach Wolfsburg - die erstmalige Rückkehr das langjährigen Publikumslieblings Brent Aubin, der bei den Roosters mit bislang fünf Treffern, davon vier in Überzahl und zwei davon am Mittwoch Abend beim 6:5 gegen Köln, wie erhofft eingeschlagen hat. Eine weitere Niederlage am Freitag würde die Grizzlys im Kampf um Platz vier schwer zurückwerfen und eine Trainerdiskussion weiter befeuern.
Nicht gut: Angreifer Gerrit Fauser spielte nicht durch, dürfte angeschlagen sein.
Grizzlys Wolfsburg gegen Düsseldorfer EG
Kapitän Sebastian Furchner war auch unzufrieden,haderte: „Das waren wieder keine 60 konstanten Minuten. Es gibt Zonen, da ist geradliniges Spiel gefragt und das schaffen wir nicht über 60 Minuten. Wenn wir es machen, sind wir gut drin, wir müssen es über 60 Minuten machen, dann kriegen wir nicht nur einen oder zwei Punkte, sondern drei.“ Der Druck, den die Erfolglos-Serie (fünf Partien ohne Dreier, dabei nur vier Punkte geholt) lässt ihn kalt, sagt er: „Wir müssen konzentriert bleiben, als Gruppe zusammenhalten und arbeiten, das ist der einzige Weg, wie man erfolgreich sein kann.“
Torschütze Toto Rech war nach seiner Elf-Spiele-Torflaute einerseits „froh, dass ich getroffen habe, jetzt redet wenigstens keiner mehr darüber.“ Er fand: „Wir haben defensiv gut gespielt, aber klar, wir müssen mehr Tore schießen.“ Die Torfreude war begrenzt: „Wir haben verloren. Mir wäre es lieber gewesen, wenn wir gewonnen hätten.“