Dresden. Die ersten richtungsweisenden Entscheidungen für die Mannschaft der Lausitzer Füchse in der kommenden Spielzeit in der DEL2 sind getroffen. Dabei zeichnet sich ab, dass es diesmal keinen größeren Umbruch geben wird. So bleibt das komplette Trainerteam erhalten. Das Sagen hinter der Bande hat weiterhin Petteri Väkiparta, der aktuell die Übungsleiter der deutschen Eishockeynationalmannschaft in der Vorbereitung auf die Eishockey-Weltmeisterschaft unterstützt. Der Finne hatte Anfang Januar 2022 Chris Straube als Headcoach abgelöst, die Meisterrunde zwar nicht mehr erreicht, jedoch in der ersten Playdown-Runde gegen Bad Tölz den Klassenerhalt ziemlich souverän geschafft. Ihm assistieren wird nach wie vor Weißwassers Urgestein André Mücke. Und auch Torwarttrainer Sakari Lindfors bleibt an Bord.
Wen exakt der finnische Ex-National-Keeper unter seine Fittiche bekommt, ist allerdings noch offen. Denn Leon Hungerecker, der mit einer Berliner Förderlizenz im vergangenen Spieljahr 40 der 57 Meisterschaftsspiele bestritt, steht dem Vernehmen nach vor einem Wechsel nach Nürnberg in die DEL. „Wir arbeiten gemeinsam mit unserem Kooperationspartner, den Eisbären Berlin, an einer Lösung der Torhüterproblematik. Unsere neue Nummer eins wird aus der Hauptstadt kommen. Auf alle Fälle soll es im Tor eine rein deutsche Besetzung geben“, stellt Füchse-Geschäftsführer Dirk Rohrbach in Aussicht. Denkbar ist, dass Tobias Ancicka in die „Hungerecker-Rolle“ schlüpft. Allerdings werden nach dem sich abzeichnenden Wechsel von Eisbären-Stammtorhüter Mathias Niederberger nach München auch in der Bundeshauptstadt die „Goalie-Karten“ neu gemischt.



Noch unter Vertrag stehen bei den Blau-Gelben Toni Ritter, Steve Hanusch, Kapitän Clarke Breitkreuz, Stéphane Döring, Luis Müller und Jens Baxmann. Bei Letztgenanntem muss abgewartet werden, ob seine schwere Augenverletzung doch noch folgenlos abheilt. Ihre Verträge verlängert haben Roope Mäkitalo sowie Eric Valentin – und nun tatsächlich auch Hunter Garlent. Damit sind zwei der vier möglichen Kontingentstellen bereits besetzt. Der Finne Mäkitalo hatte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten an der Seite der Füchse-Torfabrik Peter Quenneville/Hunter Garlent deutlich gesteigert und war drittbester Scorer (50 Punkte) der Mannschaft.
Drastische Auswirkungen
Dass Garlent dem EHC ein weiteres Jahr zusagen würde, schien lange unwahrscheinlich. Der Kanadier war 2021 gemeinsam mit Peter Quenneville von Rapid City Rush zu den Ostsachsen gekommen. Mit 80 Zählern aus 52 Spielen (29 Tore/ 51 Vorlagen) katapultierte sich der Rechtsschütze ganz oben in die DEL2-Bestenliste. Nur sein kongenialer Partner punktete noch öfter. Quenneville brachte es auf 85 Zähler (57 Spiele – 34/ 51) und war Top-Scorer der Hauptrunde.
Logisch, dass unter den Füchse-Fans die Hoffnung gewachsen ist, dass nach Garlent nun auch Quenneville den Weißwasseranern treu bleibt. Eine Rolle spielen könnte dabei der Krieg in der Ukraine, der schon jetzt drastische Auswirkungen auf die multinationale russische Liga KHL hat. Spieler, die aus der KHL abwandern und zu anderen europäischen Top-Clubs streben, sorgen für ein Überangebot an Cracks auf dem Markt.
Sebastian Matthieu
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