Er quält sich schon länger mit einer hartnäckigen Knieverletzung herum, aber Josuha Guilavogui ist immer noch nicht wieder ganz fit. Ganz im Gegenteil: Wenn die Fußball-Bundesliga im Mai wieder loslegen darf, dann wohl ohne den Kapitän des VfL Wolfsburg, glaubt VfL-Trainer Oliver Glasner. "Aber ich hoffe, dass er dann in den restlichen Spielen der Saison zur Verfügung steht", so Wolfsburgs Trainer.
So läuft beim VfL das Training mit Abstand
Der VfL-Publikumsliebling hatte sich in der vergangenen Saison einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen, war jedoch in Rekordzeit (nach 100 Tagen) wieder zurückgekehrt. Jetzt macht das rechte Knie wieder Probleme. Sowohl in den beiden Europa-League-Spielen gegen Malmö FF als auch in den Liga-Duellen mit Mainz und Union Berlin hatte er gefehlt. Die Probleme sind längst nicht so gravierend wie in der vergangenen Spielzeit beim Franzosen, der am 15. Februar beim 3:2 bei 1899 Hoffenheim zuletzt aufgelaufen war - aber offenbar doch größer als zunächst gehofft.
Guilavogui kann beim Kleingruppen-Training noch nicht alles mitmachen. Glasner: "Mal sieht es ganz gut aus, dann kommt mal wieder eine Reaktion. Er hat vor zwei, drei Wochen mal einen Lauf abbrechen müssen, weil das Knie reagiert hat. In der vergangenen Woche hat er es gut verkraftet - es geht jetzt in die richtige Richtung." Aber man müsse trotzdem vorsichtig sein, damit es nicht erneut zu Rückschlägen komme.
Lob für die DFL
In der vergangenen Woche hatten die VfL-Profis mal kurz mit dem Training pausiert. Glasner augenzwinkernd: "Wir mussten uns mal sammeln, weil uns nichts mehr eingefallen ist. Dann haben wir alle ein bisschen in unserem Kästchen gegraben - und jetzt haben wir wieder etwas..." Der Österreicher versucht auch in diesen schwierigen Tagen mal Lockerheit reinzubringen. Gleichwohl räumte er ein, dass es für die Köpfe nicht einfach sei, weil eben noch nichts klar ist, was den möglichen Neustart der Liga betrifft. Glasner: "Wenn man irgendwo hinsteuert, hat man ja ein Ziel. Aber das Ziel ist noch nicht fixiert."
Wann rollt der Ball wieder? Wann ist wieder normales Mannschaftstraining möglich? "Wir hangeln uns von Konferenz zu Konferenz", so Glasner "In der vergangenen Woche war ja die DFL-Konferenz, bei der gesagt wurde, dass die Politik jetzt entscheiden müsse." Am Donnerstag gibt es den nächsten Gipfel der Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten. Doch Merkel habe ja bereits angekündigt, dass da "keine großen Entscheidungen fallen. Nächste Woche Donnerstag ist dann die nächste Konferenz." Ob die Liga nun am 9. Mai, 16. Mai oder am 23. Mai wieder spielen dürfe, sei "völlig gleichgültig", sagt Glasner und lobte die DFL. "In diesen Zeiten werden ja ganz viele Probleme aufgezeigt, die DFL jedoch hat extrem lösungsorientiert agiert und ein wahnsinnig detailliertes Konzept vorgelegt."



"Es ist keine normale Situation"
Um bestmöglich vorbereitet für den Neustart zu sein, "wäre es schön, mal einen Termin zu wissen. Aber wir müssen gerade alle in unserem Leben Kompromisse eingehen". Es brauche drei, vier Wochen Mannschaftstraining samt Testspiele, um in bester Verfassung zu sein, aber das ist keine normale Situation", betont Glasner und fügt hinzu: "Wenn der Kompromiss ist, ihr startet morgen oder gar nicht, dann werden wir morgen starten!"
Klar ist: Trainingsrhythmus und Spielbelastung werden ein Thema, wenn es wieder losgeht. Die FIFA hat vorgeschlagen, das Auswechselkontingent von drei auf fünf Spieler zu erhöhen. "Ich habe mir dazu im Detail noch nicht so viele Gedanken gemacht", so der Wolfsburger Trainer. "Aber gerade wenn viele englische Wochen auf uns zukommen, macht es das natürlich einfacher, wenn man nach 60 Minuten den einen oder anderen Spieler runternehmen kann, damit die Jungs schon zwei, drei Tage später wieder in einem besseren Zustand sein können."