Leipzig. Ralf Rangnick hofft auf den mentalen Antrieb vom Last-Minute-Sieg in den Europa-League-Playoffs: „Ich habe mit ein paar Spielern gesprochen die meinten, sie konnten wegen des Adrenalins lange nicht einschlafen. Es war von der Atmosphäre ein bisschen wie die Mini-Version vom Spiel damals gegen Dortmund mit dem Last Minute-Tor. Das müssen wir mitnehmen und am Sonntag im Stile einer Heimmannschaft auftreten“, wünscht sich der RB-Trainer vor der ersten Bundesligapartie der neuen Saison im eigenen Stadion gegen Fortuna Düsseldorf. Vor zwei Jahren gewannen die Leipziger dank eines späten Treffers von Naby Keita gegen Borussia Dortmund und starteten in ihrem ersten Jahre im Fußball-Oberhaus eine furiose Serie von acht Siegen.
Ein erster Erfolg würde Rangnick vor der Länderspielpause in der kommenden Woche und nach der 1:4-Niederlage zum Auftakt beim Champions-League-Teilnehmer BVB reichen. Nach dem nervenaufreibenden und körperlich zehrenden internationalen Auftritt am Donnerstagabend gegen Zorya Luhansk, bei dem sich die Leipziger mit dem 3:2-Sieg für die Gruppenphase der Europa League qualifizierten, benötigt der Coach am Sonntag vor allem wieder frische Kräfte.
Gegen den Aufsteiger aus Düsseldorf werden die Neuzugänge Nordi Mukiele und Marcelo Saracchi auf jeden Fall in der Startelf stehen, genauso wie Torwart Peter Gulacsi. Die gegen Luhansk geschonten Diego Demme und Dayot Upamecano, sowie erst eingewechselten Emil Forsberg, Jean-Kevin Augustin, Bruma, sind ebenfalls prädestinierte Kandidaten.



Im Fußball-Oberhaus treffen Leipzig und Düsseldorf zum ersten Mal aufeinander, kennen sich allerdings schon aus der Zweiten Liga. In vier Duellen ging RB dreimal als Sieger und einmal als Verlierer hervor, in jeder Partie fielen mindestens drei Tore. „Ich würde mir wünschen, dass wir zu Null spielen. Niemand hätte etwas dagegen, wenn es nicht erst in der 90. Minute entschieden ist“, sagt Rangnick vor dem Spiel am Sonntag, Anpfiff um 15.30 Uhr.
Vergangene Saison taten sich die Leipziger in der Rückrunde zu Hause gegen die vermeintlich kleinen Mannschaften schwer, ließen Punkte liegen, die am Ende die Teilnahme an der Königsklasse kosteten. Wie bespielt man diese defensiven Mannschaften? „Es geht nicht darum, ob man Ballbesitz haben möchte, sondern darum, was man daraus macht. Wenn du Tore schießen willst, brauchst du Tiefgang, musst mit Tempo in die Spitze spielen“, fordert der RB-Coach.
Der erfahrene Friedhelm Funkel, an 700 Bundesligapartien als Spieler und Trainer beteiligt, des Aufsteigers aus Düsseldorf hegt vor dem zweiten Spieltag Hoffnung auf eine Überraschung. „Ich sehe durchaus Möglichkeiten, sie zu schlagen. Man kann ihnen wehtun. Das wollen wir schaffen“, sagte der 64-Jährige, der mit seinem Team zum Auftakt 1:2 gegen Augsburg verlor.
[Anzeige] Kein Bundesliga-Spiel verpassen: Checke hier die aktuellen Streaming-Angebote von WOW/Sky und DAZN.