RB Leipzig darf in der Champions League weiterhin auf den zweiten Viertelfinal-Einzug nach 2020 hoffen. Trotz einer enttäuschenden ersten Halbzeit kamen die Sachsen im Achtelfinal-Hinspiel gegen Manchester City zu einem 1:1 (0:1)-Remis. Nach einem Abspielfehler von Leipzigs Xaver Schlager hatte Riyad Mahrez den englischen Meister vor 45.228 Zuschauern in der Red Bull Arena in der 27. Minute in Führung geschossen, Josko Gvardiol (70.) köpfte in einem aus Leipziger Sicht deutlich besseren zweiten Durchgang den verdienten Ausgleich. Für das Rückspiel am 14. März im Etihad Stadium in Manchester ist somit noch alles offen.
Während Marco Rose den wiedergenesenen Topstar Christopher Nkunku zunächst auf der Bank ließ und seine Elf im Vergleich zum 3:0-Sieg in Wolfsburg auf zwei Positionen umbaute (Marcel Halstenberg und Konrad Laimer für David Raum und Amadou Haidara), tauschte Pep Guardiola nach dem 1:1 gegen Nottingham Forest drei Mal - jedoch nicht nur freiwillig. Er musste unter anderem auf die erkrankten Kevin de Bruyne und Aymeric Laporte verzichten, Phil Foden rückte auf die Bank; dafür rotierten Riyad Mahrez, Manuel Akanji und Nathan Aké in die erste Elf.
Mahrez überwindet Blaswich zur City-Führung
Die Citizens begannen mit rund 80 Prozent Ballbesitz, während RB vor allem auf Konter lauerte und immer wieder gute Ansätze offenbarte. Lange Ballbesitzphasen waren jedoch Mangelware. Echte Tormöglichkeiten auch, wirklich gute hatte allerdings auch der Gast aus England nicht. Bis zur ersten brenzligen Szene vor dem Tor von RB-Torwart Janis Blaswich dauerte es 27 Minuten - dann aber war der Ball sofort im Tor. Im Spielaufbau leistete sich Xaver Schlager einen kapitalen Abspielfehler, statt bei Konrad Laimer landete der Ball kurz vor der Strafraumgrenze bei Jack Grealish. Über Ilkay Gündogan landete das Spielgerät beim durchstartenden Mahrez - der Blaswich keine Chance ließ (27.). Für Leipzig stellte das 0:1 einen Wirkungstreffer dar; City wurde immer dominanter, nach einer Ecke köpfte Rodri knapp vorbei (30.), Grealish schlenzte aus halblinker Position über den Kasten (38.). Die beste Möglichkeit der insgesamt schwachen Leipziger hatte Timo Werner, dessen Rechtsschuss Manchesters Torwart Ederson allerdings vor keine Probleme stellte (45.+2).
Rose nahm zur Pause einen Wechsel vor, brachte Benjamin Henrichs für Lukas Klostermann. Der Ex-Leverkusener war sofort eine Belebung für die nun um einiges mutiger agierenden Sachsen und hatte gleich zwei große Chancen zum 1:1: Erst köpfte er eine Halstenberg-Flanke über das Tor (53.), dann stand er völlig frei vor Ederson, schoss einen Pass von Dominik Szoboszlai aber knapp links am Tor vorbei (55.) - eine echte Großchance für RB, das sich auch in der Folgezeit mehr Spielanteile in Form von Ballbesitz erarbeitete. In diese gute Phase hinein warf Rose auch Nkunku für Emil Forsberg in die Partie.
Haaland auf verlorenem Posten
Zunächst stand aber ein Star auf der anderen Seite im Fokus: Erling Haaland, bis dato von Leipzigs Abwehr völlig kaltgestellt, suchte nach einem Konter den Torabschluss, der frühere BVB-Stürmer verzog aber klar (68.). Letztlich aber wurde Rose für seine mutigen Wechsel belohnt, denn der RB-Druck machte sich bezahlt: Nach einer Ecke flankte Halstenberg in die Mitte, wo Gvardiol am höchsten stieg und den nun verdienten Ausgleichstreffer markierte (70.). Dieses Ergebnis hatte bis zum Ende Bestand; bis auf einen Schuss von Gündogan, den Blaswich parierte (75.), blieben weitere Torchancen aus.
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