Für die meisten VfL-Profis ist ein Trainingslager nichts Besonderes mehr. Die meisten Spieler sind seit Jahren im Geschäft, kennen die Abläufe – viele von ihnen sind nicht das erste Mal in Almancil, um sich auf die Rückrunde vorzubereiten. Für Julian Justvan, Tim Siersleben und Mamoudou Karamoko ist die Woche bei den Profis allerdings etwas, was sie sonst eher nicht erleben. Die drei Spieler kicken normalerweise im Regionalliga-Team des VfL.
Mit ihren Leistungen in Portugal ist Trainer Oliver Glasner zufrieden: „Sie haben es sehr gut gemacht und sich super präsentiert. Aber sie merken schon, dass es eine andere Intensität ist. Sie spüren ihre Muskulatur.“
Der VfL im Trainingslager in Portugal
"Wir haben sie bewusst von außen zusehen lassen"
Bei der Einheit am Donnerstag absolvierten sie ein individuelles Programm. Während der Großteil des Kaders am Pressing und Umschalten arbeitete, trainierte das Trio zusammen mit Ball. Glasner: „Wir haben sie bewusst von außen zusehen lassen. Sie sollten schauen, wie wir taktische Dinge angehen wollen.“
Das Trio ist nicht weit weg
In den Tagen zuvor waren sie bei den Übungen fast immer voll integriert. Der Eindruck von außen: Weit weg ist das Trio nicht. In der Defensive ist der 19-jährige Siersleben souverän am Ball, ihm fehlt ab und an aber die Spritzigkeit in jenen Situationen, in denen das Tempo steigt.
Justvan, auch erst 21 Jahre jung, hat bereits den gewissen Instinkt nach vorn. Der Offensivspieler sammelte in der Regionalliga-Hinrunde 15 Scorer-Punkte in 19 Spielen. Bei den Profis im Training bereitete er auch schon etliche Tore vor. Ihm fehlt allerdings noch die Physis, um sich gegen Abwehr-Kanten wie John Anthony Brooks oder Marcel Tisserand durchsetzen zu können.
Das gilt auch für den 20-jährigen Stürmer Karamoko, der sich noch nicht ganz gegen die Profi-Verteidiger behaupten kann. Allerdings: Wenn er im Strafraum den Ball bekommt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er die Kugel im Tor unterbringt.


Der fünfte Tag des VfL Wolfsburg im Trainingslager
"Wenn alle Spieler fit sind, macht es wenig Sinn, sie auch noch mitzunehmen"
Die Youngster fliegen also mit einem guten Gefühl zurück nach Deutschland. Doch wie geht es danach weiter? Dürfen sie weiterhin Profi-Luft schnuppern? Das ist noch offen. Erst mal kehren sie zurück zur Reserve. „Wir werden dann von Fall zu Fall entscheiden, ob wir einen hochziehen“, so Glasner. „Aber wenn alle Spieler fit sind, haben wir 22 Feldspieler. Dann macht es wenig Sinn, sie auch noch mitzunehmen.“