17. April 2018 / 09:41 Uhr

Halbfinale, Hannover 96, Halbfinale - ist das die Chance gegen Bayern München?

Halbfinale, Hannover 96, Halbfinale - ist das die Chance gegen Bayern München?

Jonas Szemkus
Hannoversche Allgemeine / Neue Presse
Münchens Kingsley Coman zieht gegen 96 ab. Julian Korb und Waldemar Anton können den Schuss nicht blocken.
Münchens Kingsley Coman zieht gegen 96 ab. Julian Korb und Waldemar Anton können den Schuss nicht blocken. © Getty/Widmann
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Auf den bereits feststehenden Meister Bayern München warten in der kommenden Tagen zwei wichtige Halbfinal-Spiele. Mittendrin: Hannover 96. Können die Roten deshalb hoffen, dass der FC Bayern seine Stars schont?

Meister ist Bayern München schon, jetzt zählen DFB-Pokal und Champions League. Das Überteam der Bundesliga hat eine Dreifachbelastung vor der Brust. Zeit, die großen Stars zu schonen – die Chance für 96. Topstars wie Robert Lewandowski dürften die Bayern auf der Bank lassen. Ein Zweikampf mit Oldie Rafinha und dem Ex-Hoffenheimer Sebastian Rudy? Besser als gegen 55-Millionen-Euro-Verteidiger Joshua Kimmich und den spanischen Weltstar Thiago. Hannover ist das unwichtige Mittelding im Spielesandwich der Bayern. Das bringt 96 die Punktechance in der HDI-Arena.

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​Zwischen Leverkusen und Real

Wenn der Dauermeister am Sonnabend in Hannover ran muss, dürfte er ein bisschen müde Beine haben – und mit dem Kopf ganz woanders sein. Die Bayern spielen am Dienstag (20.45 Uhr) im Halbfinale des DFB-Pokals in Leverkusen, danach geht es in der Liga nach Hannover, und gerade mal weitere vier Tage später folgt das Hammer-Hinspiel im Halbfinale der Champions League. Am Mittwoch (25. April, 20.45 Uhr) treffen die Bayern daheim auf die Königlichen von Real Madrid.

Diese Spieler spielten für Hannover 96 und den FC Bayern München:

<b>Rainer Zobel</b> wechselte mit 19 Jahren vom SC Uelzen 09 zu Hannover 96. Für die Roten erzielte er in 66 Partien vier Tore. Ab 1970 trug Zobel für sechs Jahre das Trikot des FC Bayern München und gewann dreimal die deutsche Meisterschaft. Seit 1982 ist Zobel erfolgreicher Trainer und trainierte unter anderem Bundesligist 1.FC Kaiserslautern und den ägyptischen Erstligisten FC El Gouna. Zur Galerie
Rainer Zobel wechselte mit 19 Jahren vom SC Uelzen 09 zu Hannover 96. Für die Roten erzielte er in 66 Partien vier Tore. Ab 1970 trug Zobel für sechs Jahre das Trikot des FC Bayern München und gewann dreimal die deutsche Meisterschaft. Seit 1982 ist Zobel erfolgreicher Trainer und trainierte unter anderem Bundesligist 1.FC Kaiserslautern und den ägyptischen Erstligisten FC El Gouna. ©

Sehr wahrscheinlich, dass München die wichtigsten Stars wegen der Dreifachbelastung schont gegen 96. Das wiederum weckt Hoffnungen in Hannover. „Die Bayern haben DFB-Pokal, sie haben Champions League – vielleicht kommen sie mit ihrer dritten Mannschaft oder sind entspannter“, scherzt Boss Martin Kind.

So richtig einfach wird es aber auch gegen die zweite oder dritte Garnitur der Bayern nicht. „So viele haben noch nicht gegen Bayern gewonnen“, warnt Manager Horst Heldt. Auch wenn die Bayern sicherlich viel rotieren und eher die Ersatzspieler ranlassen würden: „Wenn du dann die Namen durchgehst, stehen immer noch richtig gute Spieler auf dem Platz. Es bleibt ein schweres Spiel, aber wir freuen uns drauf.“

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​Vorzeichen für 96-Überraschung stehen gut

Zum bisher letzten Mal gewann 96 am 23. Oktober 2011 gegen München – mit 2:1 dank Toren von Christian Pander und Moa Abdellaoue. Schon vor sieben Jahren bei Hannovers Erfolg saß Jupp Heynckes als Bayern-Trainer auf der Bank. 

Bei Siegerteam Hannover war derweil Jan Schlaudraff mit dabei. „In dieser Saison unter Jupp Heynckes ist es unheimlich schwer, die erste oder die zweite Riege der Bayern zu schlagen. Aber zwischen DFB-Pokal und Champions League innerhalb von wenigen Tagen ist es tatsächlich so, dass das Spiel gegen Hannover das unwichtigste für die Bayern ist“, sagt der Ex-Profi, „die Chance, dass 96 in Hannover was gegen die Bayern holt, ist zwischen zwei Halbfinals da.“

Mehr zu Hannover 96

Diese Duelle von Hannover 96 und dem FC Bayern München blieben in Erinnerung:

In der Saison 1987/88 schien vor ausverkauftem Haus für die frisch wiederaufgestiegenen Roten im Heimspiel gegen den FC Bayern München alles wie immer zu laufen. Hans Pflügler traf nach Standard zur frühen Gästeführung. Doch diesen Vorsprung auszubauen, gelang dem FCB nicht. Per Kopf besorgte Peter Hobday nach dem Wechsel den umjubelten Ausgleich (Foto) gegen Jean-Marie Pfaff im Gästetor. Doch damit nicht genug: Der entfesselt aufspielende Aufsteiger legte sogar noch einen drauf. Gregor Grillemeier traf mit seinem fulminanten Fernschuss zum 2:1. Der Rekordmeister war besiegt, die Bayern hatten den Meistertitel so gut wie sicher an Werder Bremen verloren. Zur Galerie
In der Saison 1987/88 schien vor ausverkauftem Haus für die frisch wiederaufgestiegenen Roten im Heimspiel gegen den FC Bayern München alles wie immer zu laufen. Hans Pflügler traf nach Standard zur frühen Gästeführung. Doch diesen Vorsprung auszubauen, gelang dem FCB nicht. Per Kopf besorgte Peter Hobday nach dem Wechsel den umjubelten Ausgleich (Foto) gegen Jean-Marie Pfaff im Gästetor. Doch damit nicht genug: Der entfesselt aufspielende Aufsteiger legte sogar noch einen drauf. Gregor Grillemeier traf mit seinem fulminanten Fernschuss zum 2:1. Der Rekordmeister war besiegt, die Bayern hatten den Meistertitel so gut wie sicher an Werder Bremen verloren. ©

Schlaudraff muss es wissen, er lief schließlich für beide Vereine auf. Leicht wird’s aber natürlich unter keinen Umständen. „Es wird nicht viel bringen, sich nur hinten reinzustellen. Man sollte schon versuchen, mutig zu sein, sie früh zu stören, solange die Kraft es zulässt“, empfiehlt Schlaudraff, „es wird auf die richtige Mi­schung ankommen, zwischen mutigem Spiel und einer guten Verteidigung in den richtigen Momenten.“

Die Vorzeichen stehen eigentlich besser denn je für eine ganz große 96-Überraschung

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