04. Mai 2023 / 06:46 Uhr

Hand-Wirbel in Stuttgart: Schiedsrichter Schlager erklärt Entscheidung – Frankfurt spricht von "Glück"

Hand-Wirbel in Stuttgart: Schiedsrichter Schlager erklärt Entscheidung – Frankfurt spricht von "Glück"

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Referee Daniel Schlager (links) trifft in diesem Moment die Entscheidung nach dem Handspiel von Frankfurts Aurélio Buta.
Referee Daniel Schlager (links) trifft in diesem Moment die Entscheidung nach dem Handspiel von Frankfurts Aurélio Buta. © IMAGO/Sportfoto Rudel
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Kurz vor dem Abpfiff der Pokal-Partie zwischen dem VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt gibt es einen großen Aufreger. Strafbares Handspiel oder natürlicher Bewegungsablauf? Schiedsrichter Daniel Schlager entschied nicht auf Elfmeter und löste damit viele Diskussionen aus.

Schiedsrichter Daniel Schlager stand nach dem DFB-Pokal-Halbfinale zwischen dem VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt (2:3) ein wenig im Fokus - und erklärte eine Entscheidung, die für einige Diskussionen sorgte. Warum gab der Referee in der Nachspielzeit einen möglichen Handelfmeter für die Schwaben nicht? In der Szene war auch für Schlager zu erkennen, dass SGE-Verteidiger Aurélio Buta den Ball zweifelsohne an den Oberarm bekommt. Vorher sei der Ball aber von einem Stuttgarter Spieler abgefälscht worden. "Für mich war das nicht strafbar, weil das für mich ein normaler Bewegungsablauf des Verteidigers war", meinte Schlager. Es sei auf keinen Fall ein absichtliches Handspiel gewesen.

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Aufgrund der Tragweite der Entscheidung habe er gemeinsam mit dem Videoassistenten Sören Storks entschieden, sich die Szene noch einmal anzuschauen. "Am Ende bin ich froh, dass ich die Bilder gesehen habe und sie mich in meiner Entscheidung bestätigt haben", sagte der 33 Jahre alte Schiedsrichter aus Rastatt.

Der nicht gegebene Elfmeter für Stuttgart im Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt (2:3) am Mittwoch erregte die Gemüter und hat die Diskussionen um die Auslegung der Handspiel-Regel und Eingriffe des Videoassistenten befeuert. "Für uns ist es schon schwer zu akzeptieren, wie sie entschieden wurde", sagte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß zu der Szene in der Nachspielzeit, in der dem Frankfurter Aurélio Buta der Ball im eigenen Strafraum an den Arm geflogen war. Es sei eine "schwierige Entscheidung", räumte Hoeneß ein. Für ihn sei es aber ein strafbares Handspiel gewesen.

"Da haben wir schon Glück gehabt. Das kannst du auch anders pfeifen", gestand Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche. Da Stuttgarts Stürmer Serhou Guirassy den Ball zuvor auch noch berührt hatte, sei es für Buta schwierig gewesen. "Es gab schon für weniger einen Elfmeter. Aber es gab auch schon Situationen mit einem deutlichen Handspiel und keinem Elfmeter", sagte Eintracht-Profi Mario Götze. Es sei "schwierig zu bewerten".

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Glasner lobt das Handeln von Schlager

Frankfurts Trainer Oliver Glasner lobte das Vorgehen der Unparteiischen. "Ich finde unabhängig von der Entscheidung, dass das Szenario genau so ablaufen muss", sagte er. Wenn der Ball an der Hand sei, müsse sich der VAR einschalten. "Der Schiedsrichter sollte sich die Zeit nehmen rauszugehen, es sich anzusehen und zu bewerten", so Glasner: "Das Szenario muss genau so sein, dass der VAR wieder mehr Akzeptanz bekommt." Mit diesem Prozedere könne "jeder Trainer, Spieler oder Fußball-Fan leben".

Ex-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger meinte als Experte in der TV-Übertragung der ARD: "Ich sage, dass es da Schiedsrichter gibt, die geben da Elfmeter. Es gibt Schiedsrichter, die geben ihn nicht." Es sei "grundsätzlich schwierig mit diesem Handspiel. Wenn der Ball leicht abgefälscht ist, dann kann der Verteidiger nicht viel machen. Ist er nicht abgefälscht, ist er mit der Hand dran. Es ist keine natürliche Bewegung grundsätzlich."

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