19. Januar 2022 / 17:51 Uhr

Corona-Chaos bei deutschen Handballern: Warum ein EM-Rückzug für den DHB teuer werden könnte

Corona-Chaos bei deutschen Handballern: Warum ein EM-Rückzug für den DHB teuer werden könnte

Jens Kürbis
Lübecker Nachrichten
Der deutschen Mannschaft droht bei einem EM-Rückzug wegen der vielen Corona-Fälle auch ein finanzieller Schaden.
Der deutschen Mannschaft droht bei einem EM-Rückzug wegen der vielen Corona-Fälle auch ein finanzieller Schaden. © IMAGO/camera4+
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Die Liste der Corona-Fälle in der deutschen Handball-Nationalmannschaft wird immer länger. Verband und Bundesliga beraten über das weitere Vorgehen. Ein EM-Rückzug könnte für den DHB allerdings teuer werden.

Nach weiteren Corona-Fällen in der Nationalmannschaft konferiert die Bundesliga (HBL) am Mittwochabend mit den Verantwortlichen des Deutschen Handballbundes (DHB). Ein Rückzug ist so schon längst kein Tabu-Thema mehr. "Es macht natürlich keinen Sinn, jeden Tag drei bis fünf Spieler aus der Bundesliga nachzunominieren, wenn neue Fälle auftreten", sagte HBL-Präsident Uwe Schwenker. Der DHB will die neue Lage gemeinsam mit der HBL und dem europäischen Verband EHF bis zum ersten Hauptrundenspiel gegen Spanien am Donnerstag (18 Uhr/ARD) neu bewerten.

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Nicht ganz unwichtig dabei: Da der mögliche Nachrücker Belarus schon abgereist ist, kämen bei einem einseitigen Rückzug des deutschen Teams auf den DHB Regressansprüche seitens der EHF zu. Denn die Spiele und somit auch die TV-Verträge für die Hauptrunde sind unterschrieben. Nach der Partie gegen die ebenfalls mit 2:0-Punkten weitergekommenen Spanier sind Norwegen am Freitag (20.20 Uhr/ZDF), Schweden am Sonntag (18 Uhr/ARD) und Russland am Dienstag (18 Uhr/ZDF) die nächsten Gegner.

Und: Der deutsche Verband nutzt die laufende EM auch zum Schaulaufen in eigener Sache. Der DHB ist in zwei Jahren EM-Gastgeber, setzt dabei auf große Standorte und Emotionen. Die Eröffnung in der Düsseldorfer Fußball-Arena soll vor 50.000 Zuschauern ein Weltrekordspiel werden. Doch in den Überlegungen spielte Corona noch keine Rolle.

Am Mittwochabend hatte der DHB vier weitere Corona-Fälle in den eigenen Reihen bestätigt. Betroffen sind die Spieler Sebastian Heymann, Djibril M’Bengue und Christoph Steinert sowie ein Mitglied des Funktionsteams. Insgesamt hat die deutsche Auswahl seit Turnierbeginn nun zwölf infizierte Spieler zu beklagen. Bundestrainer Alfred Gislason steht für das Duell mit Spanien nur noch ein Rumpfteam von 13 Spielern zur Verfügung.

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