Nach der bitteren 24:25-Niederlage in der Hauptrunde gegen Kroatien überwiegt auch bei Handball-Bundestrainer Christian Prokop der Frust. Der Coach will die Europameisterschaft aber nicht abschenken. "Das ist erst mal bitter, weil es unser Ziel war, das Halbfinale zu erreichen. Jetzt ist das sehr unwahrscheinlich. Trotzdem ist die EM für uns nicht beendet." Zumal Deutschlands Handballer immer noch eine Mini-Chance aufs Halbfinale besitzen.
Und so sieht sie aus: Gensheimer & Co. gewinnen die zwei ausstehenden Hauptrunden-Spiele gegen Österreich (Mo., 20.30 Uhr) und Tschechien (Mi., 20.30 Uhr). Das ist Voraussetzung. Weiterhin muss Kroatien beide noch ausstehenden Spiele gewinnen, darunter das letzte gegen Spanien. Die Iberer müssten auch ihr letztes noch ausstehendes Hauptrundenspiel gegen Weißrussland abgeben - mit sieben oder acht Treffern Differenz.



DHB-Vize Bob Hanning: "So betrunken kann man nicht sein"
Dann kämen Deutschland, Spanien und Weißrussland in der Hauptrunde auf sechs Punkte. Es würde der Dreiervergleich entscheiden. Der würde Deutschland (26:33 gegen Spanien und 31:23 gegen Weißrussland) im Torverhältnis dann vorn sehen. "So betrunken kann man nicht sein", meinte DHB-Vize Bob Hanning dazu jedoch trocken. Realistisch bleibt so nur noch die Chance auf das Spiel um Platz fünf. Und das gibt Bundestrainer Prokop jetzt als Ziel aus: "Wir sind hier noch nicht fertig, wir wollen das Turnier in Stockholm beenden."
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Auch darüber hinaus unterstrich Prokop die Bedeutung der beiden noch ausstehenden EM-Spiele. "Wir haben jetzt noch zwei Spiele gegen starke Gegner. Österreich am Montag wird zu Hause alles dransetzten, das ist für die das Spiel des Jahres gegen Deutschland. Aber das wollen wir uns nicht gefallen lassen, da wollen wir uns auch zeigen. Und ich habe viele junge Spieler drin, die jede Minute nutzen sollen auf diesem Top-Niveau, auch für unsere weiteren Ziele."