Deutschlands Handballer haben bei der EM das Halbfinale so gut wie verpasst. Die beste Turnierleistung hat gegen Kroatien nicht gereicht. Gereicht hat sie für einen guten Eindruck, ein gutes Gefühl. Nur: Auch der Handball ist eine Ergebnis-Sportart. Und da bleibt unterm Strich: Auch im dritten Turnier steht Bundestrainer Christian Prokop kurz davor, das Medaillenziel zu verfehlen. Muss die Verbandsführung jetzt reagieren, um die Ziele in diesem Jahr nicht in voller Gänze zu gefährden? Im April geht es um die Olympia-Qualifikation, der sich die Spiele in Tokio anschließen würden. Und da soll ja bekanntlich Gold her.
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Eine erste Antwort auf die Trainer-Frage wird es bereits in den nächsten EM-Spielen geben. Denn nicht nur Bob Hanning hat den Druck erhöht. Der allgewaltige Verbandsvize, dessen Stimme auch über Wohl und Wehe der Bundestrainer entscheidet, hat die Partien als elementar wichtig ausgerufen - für den Trainer und die Mannschaft. Die verbleibenden Spiele werden zeigen, wie stabil das Gebilde ist. Auch das zwischen Prokop und dem Verband. Denn zur Wahrheit gehört auch: In der Offensive hat das deutsche Team in zwei Jahren keine Fortschritte gemacht. Das Spiel lebt von der Abwehr, den Torhütern – und den Emotionen.


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Prokop macht weiter – aber nur noch auf Bewährung. Denn mit Alfred Gislason, dem ehemaligen Kieler Meistercoach, steht schon Ersatz parat. Haus und Hof auf seinem Anwesen bei Magdeburg sind instand gesetzt. Wie man hört: Der Isländer ist wieder bereit für eine große Aufgabe.