Auch am 9. Spieltag in der Bundesliga hatte es (mal wieder) einige strittige Schiedsrichter-Entscheidungen gegeben. In Mainz etwa, in Gelsenkirchen oder in Leverkusen. Die Sportliche Leitung Elite-Schiedsrichter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ließ am Sonntag überliefern, dass ein Großteil der Diskussionen unangebracht gewesen seien. Lediglich die Szene im Freitagsspiel zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und dem 1. FC Köln sei falsch gedeutet worden.



Da hatte Kölns Kingsley Schindler in der 63. Minute von der rechten Seite in den Strafraum geflankt, wo der Mainzer Verteidiger Moussa Niakhaté den Ball mit dem linken Arm spielte. Dennoch gab es keinen Elfmeter. Der Videobeweis schaltete sich zwar ein und empfahl Willenborg, sich die Szene noch einmal anzusehen. Doch der Schiedsrichter ließ weiterspielen. Die Kölner waren entsprechend bedient nach dem Schlusspfiff. "Das ist 100 Prozent Hand. Ich weiß nicht, wo das kein Handspiel ist. Dass er sich das sogar noch mal anguckt, und dann keinen Elfmeter gibt, verstehe ich nicht", sagte Schindler. Und auch Köln-Trainer Achim Beierlorzer pflichtete bei: "Das gibt es keine zwei Meinungen, er blockiert ganz klar eine Hereingabe. Er hat es sich sogar noch mal angeguckt. Es gibt menschliche Entscheidungen, die ich nicht nachvollziehen kann."
DFB: "Hätten uns gewünscht, dass der Schiedsrichter auf Strafstoß entscheidet"
Auf dfb.de hieß es dazu: "In dieser Situation handelt es sich um ein strafbares Handspiel. Der Mainzer Abwehrspieler ist zum Ball orientiert und will den Ball abwehren. Der linke Arm ist beim Schuss vom Körper abgespreizt und vergrößert die Körperfläche. Er geht deutlich in die Flugbahn des Balles und bleibt dort auch in der abgespreizten Haltung." Nachdem der Videoschiedsrichter eingegriffen habe, hätte man sich gewünscht, "dass der Schiedsrichter seine Entscheidung korrigiert und auf Strafstoß entscheidet".
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Hazard-Szene im Revier-Derby: "Keine bewusste Aktion"
Eine weitere strittige Szene ereignete sich im Revier-Derby. Nach einer Ecke des FC Schalke in der 59. Minute sprang dem gerade erst eingewechselten Thorgan Hazard im Strafraum der Ball gegen die Hand. Allerdings sah er den Ball wohl erst spät, zog dabei die Hand nach unten. Schiedsrichter Felix Brych ließ die Partie weiterlaufen. Weil es wohl keine klare Fehlentscheidung war, intervenierte der Videobeweis folgerichtig nicht. Laut DFB sei die Entscheidung richtig gewesen: "Der Dortmunder Spieler Hazard ist hier nicht zur Abwehr auf den Ball orientiert. Es handelt sich somit eindeutig um keine bewusste Aktion mit den Händen zum Ball. Ebenso liegt keine unnatürliche Vergrößerung der Körperfläche vor."
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