Dieses Szene sorgt noch immer für Entsetzen in Stuttgart. Beim Spiel des VfB Stuttgart bei Hertha BSC segelt In der 37. Minute ein Ball der Gäste in den Strafraum der Berliner. Dann die entscheidende Situation. Hertha-Profi Karim Rekik boxt den Ball einfach mit der Hand weg. Doch weder Hauptschiedsrichter Daniel Schlager noch Videoschiedsrichter Günter Perl intervenierten. Den eigentlich berechtigten Elfmeter, der zum 1:0 für Stuttgart hätte führen können, gab es nicht. Eine grobe Fehlentscheidung, wie nun selbst Videoschiedsrichter Perl gegenüber der Bild zugab: "Das Handspiel haben wir erst zwei Minuten später auf den Bildschirmen gesehen. ‚Schöne Scheiße‘ habe ich mir gedacht", so der Referee ehrlich.
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Videoschiedsrichter Perl über VAR-Fehler bei Hertha gegen Stuttgart: "Es war fahrlässig von mir"
Statt der möglichen Führung für den VfB nahm die Partie einen ganz anderen Verlauf. Die kurze Phase der Hoffnung auf einen Aufschwung mit dem 1:0 gegen Mönchengladbach endete schon am Samstag in Berlin: Im zweiten Spiel unter dem 38 Jahre alten Nico Willig unterlag der Tabellen-Sechszehnte der Fußball-Bundesliga mit 1:3 (0:2) bei Hertha BSC. Mit 24 Punkten bleibt Stuttgart fünf Zähler vor dem 1. FC Nürnberg und sechs vor Hannover, aber eben auch sieben Punkte hinter Schalke 04 auf dem Relegationsrang, der nun das Optimum für die Stuttgarter ist.



„Wenn wir einen Videoschiedsrichter installieren, muss er im Keller auch online sein“, bemerkte Willig. VfB-Profi Dennis Aogo sprach von einem „riesengroßen Rätsel“, sein Kollege Alexander Esswein vom „klarsten Handspiel der letzten Wochen und Monate, vielleicht sogar der gesamten Saison“. Perl hat Verständnis für den Ärger der Stuttgarter: "Es war fahrlässig von mir. Zeitgleich fand ein potentielles Foul in Herthas Strafraum statt. Dieses wurde von uns überprüft, dabei haben wir das Handspiel von Rekik übersehen."
Perl mit ehrlicher Selbstkritik: "Im Ablauf war außerdem ungewöhnlich, dass niemand meiner Kollegen diese Situation im Blick hatte. Aber das darf keine Ausrede sein und ist nur ein schwacher Trost", so der 49-Jährige, dem die Situation "die nächsten zwei Tage nicht mehr loslassen" werde.
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