Wie soll das nur gut enden für 96? Hannover tritt am Sonntag (18 Uhr) nach zwei Wochen Bundesligapause bei der Borussia in Mönchengladbach an. In den vergangenen Monaten wäre es für das Team von Trainer André Breitenreiter eigentlich praktischer gewesen, die Punkte per Post zu schicken und sich den Reisestress zu ersparen.
Der letzte 96-Auswärtsdreier gelang am 21. Oktober 2017 (in Augsburg), das ist jetzt länger als 13 Monate her. „Wir gehen eigentlich in jedes Spiel, um zu gewinnen. Es stimmt, das ist uns auswärts jetzt nicht so häufig gelungen“, sagte Verteidiger Julian Korb.
So steht Hannover 96 in der Auswärtstabelle der Bundesliga (Stand: 28.11.2018):
Auswärts-Bilanz von 96 ist erschreckend
Und das ist noch harmlos formuliert. 96 und seine Auswärtsspiele – das ist eine Bilanz des Grauens. Seit Augsburg kassierten Anton & Co. saisonübergreifend in 19 Auswärtsspielen der Bundesliga 13 Niederlagen (sechs Unentschieden). In dieser Spielzeit gab es schon vier Niederlagen in der Fremde, in den insgesamt sechs Spielen satte 15 Gegentreffer. Das sind im Schnitt 2,5 Gegentore pro Auswärtspartie. „Wir werden es am Sonntag wieder versuchen. Wenn wir einen guten Tag haben, kompakt stehen und diszipliniert spielen, dann haben wir eine Chance“, so Korb.
Daran zu glauben, fällt allerdings doch extrem schwer. Denn zu der 96-Auswärtsschwäche kommt die Gladbacher Heimpower: Das Team von Ex-96-Kapitän Lars Stindl hat alle fünf Heimspiele gewonnen und dabei 14 Treffer erzielt und nur zwei Gegentore kassiert. Nur Dortmund hat eine bessere Heimbilanz, hat allerdings auch eine Partie mehr absolviert. „Wir wollen das Spiel gewinnen, klar“, kündigte Gladbach-Coach Dieter Hecking im Interview mit dem SPORTBUZZER an, „wir wissen um unsere Qualität, wir sind in der Lage, 96 zu bespielen. Das Selbstvertrauen dürfen wir haben.“



Füllkrug macht Hoffnung
Ein wenig Selbstvertrauen, nach zuvor schwächeren Leistungen, hat 96 vor zwei Wochen getankt. Der 2:1-Sieg gegen den VfL Wolfsburg war in der Drucksituation wichtig für die 96-Köpfe. Und jetzt kehrt mit Niclas Füllkrug rechtzeitig zum Ende der Länderspielpause der Hoffnungsträger zurück. Der Stürmer hat seine wochenlangen Knieprobleme nach seinem Aufenthalt bei Bio-Statiker Ralph Frank in München erst mal überwunden und trainiert wieder mit den Kollegen. „Das ist sehr wichtig für uns – und für ihn genauso“, sagte Manager Horst Heldt, „wenn er schmerzfrei bleibt, ist das ein voller Erfolg.“
Vor allem Füllkrug wird brennen auf Gladbach. Im Sommer wollte ihn die Borussia unbedingt holen, 96 ließ seinen Stürmer-Star aber trotz eines 18-Millionen-Angebots nicht gehen. Füllkrug wird allen beweisen wollen, dass die Gladbacher ihr Geld in ihn gut investiert hätten. Aber ein Füllkrug allein wird nicht reichen, um die Horrorbilanz am Sonntag zu beenden. 96 muss nicht nur Torgefahr ausstrahlen, sondern auch defensiv kompakt stehen und absolut diszipliniert spielen. „Wenn wir das nicht schaffen, wird es schwer für uns ...“, sagte Korb.
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