Die erneute Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach war 96-Chef Martin Kind einen Tag nach der Partie in der Show "Wontorra - der O2 Fußball-Talk" kaum anzumerken. "Das ist auf jeden Fall keine Enttäuschung. Man muss sich ja die gesamte Saison mal vergegenwärtigen und die Entwicklung in der Rückrunde. Also wir waren schon vorbereitet", sagte Kind zu Beginn der Sendung. Glaubt man bei den "Roten" überhaupt noch an den Klassenerhalt?" Rechnerisch ist der Klassenerhalt möglich. Wenn man die Leistungsstruktur sieht, ist es mehr das Prinzip der Hoffnung", so Kind.
Bilder zum Spiel Hannover 96 - Borussia Mönchengladbach:
Dolls Zukunft bleibt offen
Auch über Trainer Thomas Doll äußerte sich Kind. "Doll ist ein super Typ. Ich liebe Menschen, die bodenständig sind. Er sagt, manchmal zwar nicht ganz kontrolliert, was er denkt." Die spekulierte Trennung zum Saisonende sei indes ebenfalls noch nicht sicher. Denn das, was den Trainer betreffe werde laut Kind der neue Sportdirektor zu entscheiden haben.



Thematisiert wurde nicht nur die sportliche Krise bei 96, sondern auch die Grabenkämpfe um die 50+1-Regel. "Es stehen weitere Investoren bereit, aber nur dann, wenn 50+1 geklärt ist. Und 50+1 heißt in diesem Kontext erst einmal, dass es eine verbandsrechtliche Regelung ist. Die meisten Fußballclubs sind Wirtschaftsunternehmen", so Kind.
Kind fordert Klarheit
In Bezug auf das weitere Verfahren fordert der Profichef von Hannover 96 nun Klarheit. "Die Dauer von 20 Monaten ist nicht akzeptabel. Auch nach der letzten gemeinsamen Sitzung nochmal acht Monate ist nicht zu akzeptieren. (..) Ein Gericht, aber auch ein Schiedsgericht, müssen ein Urteil sprechen - bezogen auf die Rechtsfrage. Sie können keine Politik machen." Dabei habe eine Vermischung zwischen Politik und Rechtsfragen stattgefunden. Kind weiter: "Das muss jetzt beendet werden. Die können entscheiden, wie sie wollen, aber sie müssen jetzt entscheiden. Richter sind beauftragt, und das ist ihr Job, zu entscheiden und nicht zu politisieren."
Die Stimmen zum Spiel Hannover 96 gegen Borussia Mönchengladbach
"Wir werden den Turn-Around schaffen"
Dennoch übte sich Kind in Optimismus. "Wir werden den Turn-Around schaffen", blickte er zum Abschluss in die 96-Zukunft. "Wir wollen wieder in die erste Liga und da gibt es wirklich keine Diskussionen. Die einzige Frage, die man diskutieren muss ist, in welchem Zeitrahmen. Will man wieder den Anspruch stellen, in einem Jahr alternativlos wieder aufzusteigen? Aber bei einem Neuaufbau bin ich der Auffassung sollten wir zwar sagen, wir wollen wieder aufsteigen und trotzdem die Zeitachse verlängern", so Kind weiter.