Als Andre Hoffmann auf der Liege von Sanitätern zum Rettungswagen getragen wurde, hob der Fortuna-Verteidiger den Arm. Aufatmen bei 22.000 Fans. Der frühere Verteidiger von Hannover 96 war nach einem frontalen Zusammenprall mit Sebastian Ernst in der 12. Spielminute regungslos liegengeblieben. „Andre ist umgefallen wie ein Baum, konnte sofort den Kopf keinen Zentimeter mehr bewegen und den Kiefer nicht öffnen“, berichtete Fortunas Teamarzt Ulf Blecker. 96-Doc Hauke Mommsen half bei der Erstversorgung mit.
Hoffmann wurde mit Verdacht auf Kieferbruch und Halswirbelbruch in die Uniklinik gefahren. Nach den ersten Untersuchungen gab Fortuna Entwarnung: Das Schlimmste sei ausgeschlossen. Das Schlimmste?



Lähmungen hätten die Folge sein können. Aber der sensible Bereich unterhalb des Atlaswirbels ist nicht betroffen. Hätte der Wirbel Schaden genommen, „stünde sofort eine Notoperation an“, erklärte Blecker. Hoffmann verbrachte die Nacht zum Sonntag in der Düsseldorfer Uni-Klinik im sogenannten Schockraum. Vor dort tippte er Whatsapp-Nachrichten an die vielen nachfragenden Freunde, Familie, Kollegen und Reporter. „Wird alles“, schrieb er am Samstagabend und verschickte einen starken Muskelarm in der Nachricht.
96-Trainer Jan Zimmermann hatte Hoffmanns Unfall sichtlich mitgenommen. „Da tritt alles in den Hintergrund, ob wir hier gewinnen oder verlieren“, sagte er. Er drücke Hoffmann die Daumen und wünschte gute Besserung.
Hoffmann gibt ein erlösendes Zeichen
Noch auf dem Platz hatte es nicht gut ausgesehen. Hoffmann zeigte keine Erinnerung, konnte weder den Kopf noch den Kiefer bewegen. Im Stadion herrschte minutenlang eine betroffene Atmosphäre. Die Zuschauer, aus Düsseldorf oder Hannover klatschten aufmunternd Beifall, da gab Hoffmann mit dem Arm das Zeichen: Er war bei Bewusstsein.
Ernst hatte sich schnell von dem Zusammenstoß erholt. Er konnte weiterspielen. Am Sonntag im Training pausierte er aber. Eine Gehirnerschütterung habe Ernst nicht erlitten, hieß es. Welche Folgeschäden Hoffmann befürchten muss, steht nicht fest. „Wenn wir am Ende sehen, dass es vielleicht doch nicht so schlimm war, dann ist das umso schöner“, sagte Blecker. „Zunächst ging es aber nur darum, alle notwendigen Maßnahmen einzuhalten.“
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