Erst hat er nicht mittrainiert, weil es Probleme mit der Botschaft und der Freigabe des Gesundheitsamtes gegeben haben soll. So zumindest die 96-Erklärungen. Nach der Rückkehr aus Ghana hat das mit den Corona-Tests wohl nicht so richtig funktioniert. Nun ist das aber geklärt, doch Patrick Twumasi war auch bei den beiden Übungseinheiten am Dienstag nicht dabei. „Wir haben mit ihm gesprochen, er soll erst mal individuell trainieren“, sagt Sportchef Marcus Mann. „Dann wird sich zeigen, ob wir eine Lösung finden.“
96 lässt den Stürmer nicht mehr mit der Mannschaft üben. Unausgesprochen bedeutet das: 96 erhöht den Druck auf Twumasi, damit er sich (endlich) einen neuen Verein sucht. Mann ist dazu mit dem Berater Uwe Kathmann im Gespräch. „Er arbeitet sehr lösungsorientiert, aber noch hat sich nichts konkretisiert.“



Twumasi scheint eine andere Sicht auf die Dinge zu haben. Bei Instagram fragte Twumasi am Dienstag gegen 18 Uhr „die Medienleute des Klubs, wie lange sie die Öffentlichkeit und die wahren Fans über mich belügen wollen“. Der Post klingt nach einer Eskalation – will Twumasi seinen Rausschmiss erzwingen?
800.000 Euro Ablöse hat 96 im September 2020 für den Stürmer an Deportivo Alaves nach Spanien überwiesen. Es sollte der Königstransfer für den Angriff sein, war aber ein Eigentor. Trainer Kenan Kocak und Sportchef Gerhard Zuber verantworteten den Transfer, schoben sich die Schuld daran aber gegenseitig in die Schuhe.
Keine einzige Einsatzminute in dieser Saison
Eine Ablöse fordert 96 jetzt nicht mehr, Twumasi spielt ja auch nicht mehr. In dieser Saison kommt der 27-Jährige auf keine einzigen Einsatzminute. Er stand überhaupt nur viermal in der Liga und einmal im DFB-Pokal im 20-Spieler-Kader. Seit September hat ihn 96 zu keinem Pflichtspiel mitgenommen.
Das sollte eigentlich Zeichen genug sein. Doch Twumasi hat einen Vertrag, der ihm etwa 70.000 Euro im Monat einbringt. Da fällt der Abschied schwer, zumal sein Vertragsende auf den 30. Juni 2023 datiert ist.
Die Wintertransfers von Hannover 96 von 2000 bis heute (Stand: 31. Januar 2022)
In der 1. und 2. Bundesliga dürfte Twumasi aber nicht vermittelbar sein. Seine einzige Hoffnung dürften Länder sein, in denen er früher mal gespielt hat. Die Türkei, Kasachstan oder Lettland. 96 hofft auf einen Trainer oder Manager in einem fernen Land, der sich an Twumasi erinnert und ihn aus Hannover zurückholt.
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