03. November 2021 / 10:34 Uhr

"Es verpufft viel": Flügelstürmer Linton Maina wird zum Symbol der 96-Krise

"Es verpufft viel": Flügelstürmer Linton Maina wird zum Symbol der 96-Krise

Andreas Willeke und Jonas Szemkus
Hannoversche Allgemeine / Neue Presse
Mischt wieder mit im geheimen Training: Hier eine Szene aus einer öffentlichen Einheit.
Mischt wieder mit im geheimen Training: Hier eine Szene aus einer öffentlichen Einheit. © Florian Petrow
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Linton Maina steht immer wieder in der Startelf, doch es hakt weiterhin beim 22-Jährigen. "Es verpufft viel", weiß auch Trainer Jan Zimmermann. Aktuell ist der Flügelstürmer gewissermaßen zum Symbol der Krise von Hannover 96 geworden.

Es gibt nicht viele, die wieder mit Linton Maina gerechnet hatten beim letzten Spiel gegen Aue. Zu­vor beim 3:0 im DFB-Pokal ge­gen Düsseldorf war er bereits als schwächster Spieler von Hannover 96 aufgefallen. Sein Trainer stellt ihn dennoch immer wieder auf. Bei Jan Zimmermann spielte Maina sogar schon jetzt mehr als in der kompletten vergangenen Saison. „Im Moment hakt es ein bisschen“, gibt Zimmermann aber zu. „Er kommt nicht so in die Offensivaktionen, die wir uns von ihm wünschen“, er­klärt der 96-Coach einmal mehr. Maina ist ein Symbol der 96-Krise.

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Die Vermutung, der 22-Jährige schiebe in seinem letzten Jahr nur Dienst nach Vorschrift, weist Zimmermann zurück: „Linton ist auch im Training sehr engagiert und motiviert.“ Doch im Mo­ment fehle ihm „die letzte Durchschlagskraft“.

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Dabei schönt die Formulierung „im Moment“ die Realität. Die Formkurve ist seit Langem im Sinkflug. Außer seinem Tor beim 3:0 in Kiel hat er nichts Zählbares beigetragen, nicht mal eine Vorlage. Längst stellt sich die Frage, ob Maina nicht der überschätzteste aller 96-Profis ist. Bei transfermarkt.de wird sein Marktwert noch mit 2,5 Millionen Euro angegeben. Damit wäre er der wertvollste 96-Spieler.

In der letzten Spielzeit soll er mit dem geschätzten Marktwert von 7,5 Millionen Euro sogar mal der wertvollste Spieler der ganzen 2. Liga gewesen sein. Dem Vergleich mit Mainas tatsächlichen Leistungen halten die Fantasiezahlen jedenfalls nicht stand. 96 konnte auch nicht davon profitieren. Die letzte Chance, für ihn noch Ablöse zu kassieren, bietet sich im Januar, wenn das Wintertransferfenster wieder öffnet.

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Beier als positives Gegenbeispiel zu Maina

Ein Wechsel ist jedoch unwahrscheinlich. Maina wird im Juni ablösefrei gehen wollen. Im August lehnte er be­reits ein Angebot aus Bremen ab. Die Umstände des ge­platzten Transfers bleiben so rätselhaft wie Mainas Leistungen. Werders Sportboss Frank Baumann schimpfte: „Wir hatten mit dem Spieler schon eine Einigung erzielt und hatten seine Zusage.“ 96 wollte ihn auch abgeben und bestätigte Ge­sprä­che mit seiner Mutter und seinem Berater – und auch die Bereitschaft, sich mit Werder zu einigen.

Maina blieb und soll in Zimmermanns Wunschsystem eine wichtige Rolle spielen – als einer von zwei schnellen offensiven Außen rechts und links von der einzigen Spitze. Fakt ist jedoch auch für den Trainer: „Es verpufft viel.“ Maina die Treue zu halten, zahlte sich nicht aus. Das positive Gegenbeispiel ist der 19-jährige Maximilian Beier, der sein Talent auch auf den Platz bringt. „Ein Topjunge, er wird immer frecher und macht viel Spaß“, lobt Zimmermann.

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Allan Saint-Maximin. Zur Galerie
Allan Saint-Maximin. ©

Mit dem ebenfalls erst 19-jährigen Lawrence Ennali hätte Zimmermann eine mutige Alternative zu Maina. Gegen Aue war Ennali nach Wochen bei der Reserve wieder im Kader, blieb aber auf der Bank. Zimmermann zog Florent Muslija vor, der wie Maina nicht zum ersten Mal enttäuschte.

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