Es war zwar damals eine Saison zum Vergessen für Marvin Ducksch (26), aber böses Blut gibt es trotzdem nicht vor der Partie am Samstag (13 Uhr, HDI-Arena) gegen Ex-Klub Düsseldorf: „Offene Rechnungen oder Wetten gibt es nicht. Ich spiele immer gern gegen alte Kameraden.“
In der Saison 2018/19 spielte er für die Fortuna – doch allzu viele Einsatzzeiten sammelte er zumindest am Saisonende nicht mehr. Bei der Fortuna fühlte Ducksch sich nur selten wohl, er war häufig nicht mal mehr im Kader. Die schwache Quote der miesen Saison: ein Tor, eine Vorlage. „Es gibt immer viele Komponenten. Ich kann nicht genau sagen, woran es gelegen hat. Letztlich konnte ich nicht das abrufen, wozu ich eigentlich in der Lage bin“, sagt Ducksch. Nach nur einem Jahr wechselte er weiter – für 1,5 Millionen Euro zu 96. Nach schwierigem Start scheint sich das zum Glücksfall zu entwickeln. „Jetzt bin ich hier, bin sehr glücklich und versuche, meiner Mannschaft am Wochenende zu helfen“, sagt Ducksch.
Das Wechselkarussell: Diese Profis spielten für Hannover 96 und Fortuna Düsseldorf
Engster Draht zu Andre Hoffmann
Seit der Corona-Zwangspause läuft es für den Stürmer, er fühlt sich wohl in der neuen Heimat. „Es ist nach Paderborn wieder ein sehr gutes Duell – gegen eine Mannschaft, die gerade erst aus der Bundesliga abgestiegen ist“, sagt Ducksch, „ich habe noch mit einigen Spielern dort Kontakt. Den engsten Draht habe ich noch zu Andre Hoffmann“ – übrigens auch ein früherer 96-Profi.
Kein Wunder, dass Ducksch immer noch verfolgt, was bei der Fortuna so passiert. „Wenn wir nicht parallel spielen, schaue ich immer mal auf meine ehemaligen Vereine, auch Düsseldorf verfolge ich da“, verrät Ducksch. „Ich wünsche der Mannschaft alles Gute – außer in den beiden Spielen gegen uns.“ Wichtig sei für 96 jetzt vor allem, sich den Kopf nicht mehr wegen der mauen Leistung in Paderborn zu zerbrechen. „Wir müssen nach vorn schauen und haben es selbst in der Hand, es in den nächsten Spielen besser zu machen.“
"Es wird auf Kleinigkeiten ankommen"
Einfach wird das freilich nicht gegen Düsseldorf. Dort hat man trotz mäßigen Saisonstarts das Ziel Wiederaufstieg ausgerufen. „Uns steht nicht zu, über die Zielsetzung anderer Vereine zu urteilen“, sagt Kenan Kocak. Der 96-Coach hält sich bedeckt, weiß aber um die hohe Qualität der Fortuna: „Das ist eine sehr gute Mannschaft, es wird auf Kleinigkeiten ankommen. Aber wir wissen auch um unsere Qualität!“
Da kann es auch nicht schaden, dass es daheim weitergeht für 96. Denn in der eigenen Arena ist Hannover eine Macht: Saisonübergreifend gab es seit zwölf Heimspielen keine Niederlage mehr, die letzten sechs hat 96 sogar gewonnen.
Ducksch-Kumpel Maina vermutlich auf der Bank
Gut möglich, dass Ducksch-Kumpel Linton Maina bei der Mission Heimsieg erst mal auf der Bank bleibt. Er hatte die Woche über mit einem grippalen Infekt zu kämpfen, nahm Antibiotika und kehrte erst am Donnerstag ins Teamtraining zurück. Für ihn könnte Valmir Sulejmani in die Startelf rücken.