04. Januar 2022 / 17:22 Uhr

Zurück nach Werder-Ärger und Sonderurlaub: 96 führt klärendes Gespräch mit Ondoua

Zurück nach Werder-Ärger und Sonderurlaub: 96 führt klärendes Gespräch mit Ondoua

Jonas Szemkus
Hannoversche Allgemeine / Neue Presse
Wieder am Ball: Gaël Ondoua ist seit Sonntag zurück im 96-Training – inklusive scherzen mit Linton Maina (rechts).
Wieder am Ball: Gaël Ondoua ist seit Sonntag zurück im 96-Training – inklusive scherzen mit Linton Maina (rechts). © Florian Petrow
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"Die Tür ist auf", sagt sein Trainer Christoph Dabrowski. Nun muss Gaël On­doua, Sechser von Hannover 96, nur noch hindurchgehen.

Der Sonderurlaub bis ins neue Jahr hi­nein war frühzeitig genehmigt gewesen für Gaël On­doua. Der Russe aus Ka­me­run reiste zur Familie in sein Geburtsland, das konnte und sollte er nicht umplanen, nachdem 96 den Trainingsbeginn vorverlegt hatte. Auch der neue Coach Christoph Da­brows­ki gab seinen Segen für drei Extratage Urlaub.

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Ondoua hat die Zeit ge­nutzt für Zeit mit der Familie und hielt seine Fans in den sozialen Netzwerken, etwa bei Ins­ta­gram, mit vielen Fotos auf dem Laufenden. Der Sechser wird die Zeit auch ge­nutzt ha­ben, um auf die letzten 96-Wochen im abgeschlossenen Jahr zurückzublicken und sie zu reflektieren – um wieder wichtig statt aussortiert zu werden.

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Für das Werder-Spiel vor Weihnachten (1:4) hatte Dabrowski ihn schließlich kurzerhand aus dem Kader gestrichen und auch nicht wieder eingeplant, als der andere Sechser Tom Trybull angeschlagen ausfiel. Offiziell begründete der Trainer das damit, dass er im Nordduell nur Spieler brauche, „die mental bereit sind“, was an sich schon eine ordentliche An­sa­ge sein kann für einen Spieler. Denn Ondoua war es anscheinend nicht.

Hinter vorgehaltener Hand spre­chen sie bei 96 noch deutlicher von einer Null-Bock-Einstellung in der vorangegangenen Trainingswoche. Dabrowski damals: „Er hat jetzt ein paar Tage Zeit, das sacken zu lassen.“ Grund für die deutlichen Misstöne soll auch das Hin und Her rund um den Urlaub ge­we­sen sein.

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Dabrowski wollte in ihn hineinhorchen

Jetzt ist Ondoua zu­rück, am Sonntag stieg er wieder ein bei 96. Die vier verpassten Einheiten sind kein Drama – sofern die Einstellung wieder stimmt. Vor Ondouas persönlichem Trainingsbeginn hatten sich Da­brows­ki und Ma­na­ger Marcus Mann den hochveranlagten 26-Jährigen deshalb noch mal für ein „längeres Ge­spräch“ geschnappt, verrät der Trainer: „Da haben wir ihm unsere Sicht ge­schil­dert. Und ich wollte auch mal in ihn hineinhorchen, in seine Gedankenwelt und die Gefühle.“

Vor dem Bremen-Spiel hatte der Coach sich schließlich nur auf die Mannschaft fo­kus­siert, „die dann letztlich für uns das Spiel be­strei­tet“. Dafür sei es mit On­doua eben jetzt ein „kon­struk­ti­ves“ Gespräch „auf einer vernünftigen Ba­sis“ gewesen. „Die Tür ist auf“, betont der 96-Trainer, „er muss seinen Teil dazu beitragen – und dann geht’s weiter.“

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Spielerisch kann On­doua schließlich ein Ge­winn sein für 96. „Mit seiner Performance in den zwei Spielen bis zum Bremen-Spiel“ war auch der Trainer „total zufrieden“. Und Dabrowski will „nicht zu sehr nach hinten schauen".

Sein Sechser muss durch die sprichwörtliche Tür nur noch hindurchgehen. Ab jetzt ohne Null-Bock-Durchhänger. Das hat Dabrowski im Ge­spräch klar signalisiert: „Dass ich denke, dass er ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft sein kann, aber dass ich ihn dazu auch brauche. Das ist im­mer ein Wechselspiel“, be­tont der Trainer, „wir gehen das jetzt an!“

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