Er war einer der teuersten Neuzugänge und einer der teuersten Abgänge von Hannover 96: Joselu. 2014 für fünf Millionen Euro von der TSG 1899 Hoffenheim gekommen, verließ der Spanier die Roten nach nur einem Jahr in Richtung Stoke City, für stolze acht Millionen Euro.
Seine beachtliche Bilanz im 96-Trikot: 32 Pflichtspiele, zehn Tore und vier Assists. Dass er seine 96-Zeit trotz der kurzen Dauer noch immer gut in Erinnerung hat, erzählte der Stürmer nun in einem Interview mit dem Portal transfermarkt.de. Dabei wäre er eigentlich gern bei Eintracht Frankfurt geblieben, wo er in der Saison 2013/14 eine starke Leihsaison gespielt hatte. "Am Ende der Saison wollte die Eintracht mich kaufen und beide Teams begannen zu verhandeln, aber am Ende haben sie sich nicht geeinigt, sodass der Deal nicht zustande kam", verriet Joselu.
Das waren die (bisher) teuersten Zugänge der Vereinsgeschichte von Hannover 96
Korkut überzeugt Joselu
96 und vor allem der damalige Trainer Tayfun Korkut lotsten den Spanier dann für die damalige Rekordsumme von fünf Millionen Euro an die Leine. "Ich habe mich mit ihm getroffen, und alles, was er sagte, war positiv", erinnerte sich Joselu an sein Gespräch mit Korkut. "Schließlich ging der Deal über die Bühne und ich war sehr glücklich. Bis Weihnachten hatte ich zehn Tore und die Mannschaft war gut drauf."
Nach Trainerwechsel Stammplatz verloren
Nach der Entlassung von Korkut lief es für Joselu aber immer schlechter. "Der neue Trainer (Michael Frontzeck; Anm. d. Red.) hat kaum auf mich gesetzt, und deshalb habe ich mich entschieden, den Verein zu verlassen. Ich habe die letzten Spiele nicht mehr gespielt, aber ich bereue es überhaupt nicht, dass ich dort hingegangen bin, denn es war ein gutes Jahr und eine tolle Erfahrung."
Eine derart positive Erfahrung, dass er John Guidetti, seinem Teamkollegen bei Deportivo Alavés, im Winter 2020 einen Wechsel zu 96 ausdrücklich ans Herz legte. "Ja, bevor er dorthin ging, hat er mir davon erzählt – und ich habe es ihm empfohlen. Ich sagte ihm, er soll nicht darüber nachdenken. Für mich ist das jedes Jahr ein Bundesligaklub, obwohl sie aufgrund der Umstände in der zweiten Liga sind", erzählte Joselu.
"Hoffentlich ist Hannover bald wieder dort, wo es hingehört"
Über seinen Ex-Klub ist der heute 31-jährige Angreifer auch nach sechs Jahren noch voll des Lobes. "Für mich ist Hannover ein Topklub in Deutschland. Ich habe dort sehr vieles erleben dürfen, vor allem mit den Menschen und dem Stadion", sagte Joselu. "Als Guidetti mir sagte, dass er die Möglichkeit hat, dorthin zu gehen, habe ich ihm gesagt, dass er gehen soll, weil es eine spektakuläre Stadt und ein spektakulärer Verein ist und dass er dort sehr gut behandelt werden würde." Und weiter sagte er: "Hoffentlich ist Hannover bald wieder da, wo es hingehört."
Das sind die teuersten Abgänge in der Geschichte von Hannover 96
Guidetti wird 96-Publikumsliebling
Joselus Rat an seinen Stürmerkollegen sollte sich bewahrheiten, auch wenn Guidetti nach seiner halbjährigen Leihe wieder nach Alavés zurückkehrte. Dennoch wurde der Schwede von den 96-Fans wärmstens empfangen, für ihn wurde sogar eine eigene Tormusik eingespielt. Guidetti erwiderte die Zuneigung, war für 96 letztlich aber nicht bezahlbar.
In Alavés ist der 28-jährige schwedische Nationalspieler seit seiner Rückkehr im Sommer 2020 außen vor, während Teamkollege und Konkurrent Joselu im Angriff des spanischen Erstligisten (Tabellen-18.) gesetzt ist. Insgesamt gelangen dem gebürtigen Stuttgarter und ehemaligen U21-Nationalspieler Spaniens bisher 18 Tore in 65 Spielen für Deportivo.



Joselus bester Mitspieler? Lars Stindl!
Übrigens: Auch die Frage nach seinem besten Mitspieler beantwortete Joselu mit einem Ex-96-Kollegen. "Wenn es darum ging, vorne anzugreifen, war mein bester Teamkollege Lars Stindl. Es war etwas Besonderes für mich, mit ihm in Hannover in der Offensive zu spielen", lobte er und ergänzte: "Ich denke, wir haben eine sehr gute Partnerschaft gebildet und viele Tore zusammen geschossen. Es war ein Privileg, neben einem solchen Spieler zu spielen."
tk