09. Februar 2022 / 09:21 Uhr

Keine Abstiegssorgen bei 96-Linksverteidiger Hult: "Läuft in richtige Richtung"

Keine Abstiegssorgen bei 96-Linksverteidiger Hult: "Läuft in richtige Richtung"

Andreas Willeke
Hannoversche Allgemeine / Neue Presse
96-Profi Niklas Hult (rechts, im Gespräch Coach Dabrowski) sieht eine ganz andere Mannschaft als vor einigen Monaten.
96-Profi Niklas Hult (rechts, im Gespräch Coach Dabrowski) sieht eine ganz andere Mannschaft als vor einigen Monaten. © Florian Petrow
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Im Interview mit dem SPORTBUZZER blickt 96-Linksverteidiger Niklas Hult vor allem nach vorn. Abstiegssorgen hat er nicht, für ihn läuft es unter Christoph Dabrowski "in die richtige Richtung". Gespräche über eine Vertragsverlängerung gab's indes noch nicht.

Niklas Hult, Sie haben nur nachmittags trainiert, vormittags nicht. Sind Sie ernster verletzt?

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Nein. Nach dem Hinspiel gegen Dresden habe ich kleinere Probleme mit dem Meniskus bekommen. Unsere Ärzte sagen, dass ich besser nur einmal am Tag trainieren soll. Ich würde zwar gern zweimal trainieren, aber wenn wir darüber reden, fragen sie, warum wir jetzt etwas dran ändern sollen, da es doch so gut läuft mit dem Knie. Für die Spiele bin ich auch 100-prozentig fit.

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Sie werden in wenigen Tagen 32. Sie dürfen jetzt einen Wunsch äußern.

Wir spielen an dem Tag gegen Darmstadt. Da ist doch klar, mein größer Wunsch ist, dass wir das Spiel gewinnen. Das wäre ein schönes Geschenk für mich.

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Was müssen Sie und die Mannschaft dazu besser machen als in Heidenheim?

Wir müssen zurückkommen zu den guten Spielen davor. Seitdem Dabro Trainer ist, mit seiner neuen Energie und seinem neuen Plan, machen wir jede Woche Fortschritte. Wir agieren jetzt noch mehr als Mannschaft. Jeder weiß, was er zu tun hat – gleich ob mit oder ohne Ball. Wir sind stabiler geworden. In dieser verrückten Liga ist es kompliziert, da kann jeder jeden schlagen. Man geht zwei Schritte vorwärts, dann einen zurück. Wenn man uns jetzt mit der Mannschaft von vor vier Monaten vergleicht, dann gibt es da schon einen Unterschied in der Art und Weise, wie wir Fußball spielen wollen.

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Gael Ondua wird von Julian Börner "gehalten". ©

96 steht im Tabellenkeller. Haben Sie keine Angst, absteigen zu müssen?

Nein, ganz sicher nicht. Das Risiko ist zwar immer da, aber daran denke ich gar nicht. Davon dürfen wir uns nicht lähmen lassen, sondern müssen von uns und unserem Weg überzeugt sein. Das ist begründet in der Qualität der Spieler und des Trainers mit seinem Team. Der Zusammenhalt ist da, es läuft in die richtige Richtung. Wir haben eine großartige Atmosphäre im Team.

Sie könnten etwas für den Erfolg tun. In der vergangenen Saison haben Sie zwei Tore erzielt und vier Assists geliefert. Jetzt steht in beiden Kategorien die Null.

In meiner Karriere habe ich als Linksverteidiger nie viele Tore geschossen oder vorbereitet. Vielleicht treffe ich noch zweimal. Das wäre schön für mich, ist aber nicht mein Hauptziel.


Was ist denn Ihr Ziel?

Das bleibt mein Geheimnis. Ich will mich ständig verbessern und entwickeln. Ich fühle mich sehr frisch und fühle, dass ich noch viele Jahre auf gutem Niveau spielen kann. Ich bin derjenige, der am meisten läuft im ganzen Team. Ich fühle mich jetzt besser als vor zwei Jahren. Ich spüre kein Limit.

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Ihr 96-Vertrag läuft aber im Juni aus. Gab es Gespräche über eine Verlängerung?

Nein, wir haben noch nicht darüber gesprochen. Ich denke, der Verein hatte zuletzt auch viel zu tun mit den Transfers, und es braucht ja auch eine gewisse Planungssicherheit. Wir konnten zwar wegen Corona nicht so viel in der Stadt unterwegs sein, aber ich mag den Klub sehr. Meine Familie fühlt sich hier sehr wohl, wir lieben das Leben in Hannover. Wenn es eine Möglichkeit gibt, würde ich gern bleiben.

Bis wann wollen Sie Gewissheit haben?

Es gibt kein Datum. Ich bin lange genug im Fußballgeschäft, um zu wissen, dass sich die Dinge schnell ändern können. Meine Denkweise ist nicht zu überlegen, was in drei Monaten sein könnte, dann würde ich die Kon­zen­tra­tion auf das nächste Spiel verlieren.

Wie wichtig ist der Pokal für Sie?

Der gibt uns einen extra Auftrieb. Schade nur, dass keine Fans gegen Gladbach im Stadion sein durften. Dann hätte uns der Sieg Energie für drei Wochen gegeben. In dem Spiel hat man auch die Qualität unserer Mannschaft gesehen.

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Der Spielplan von Hannover 96 in der Zweitliga-Saison 2021/22 in der Galerie - vom 1. bis zum 34. Spieltag. Zur Galerie
Der Spielplan von Hannover 96 in der Zweitliga-Saison 2021/22 in der Galerie - vom 1. bis zum 34. Spieltag. ©

Kann 96 den Pokal gewinnen?

Natürlich, wir müssen daran glauben, dass wir den Pokal gewinnen können. Wir spielen jetzt gegen Leipzig. Das ist ein sehr gutes Team, aber im Fußball kann alles passieren.

Kann es auch passieren, dass Sie zurück nach Schweden gehen?

Als ich Schweden verlassen habe, war immer mein Ziel, irgendwann zurückzukommen und dort wieder zu spielen. Aber Pläne ändern sich, wir genießen die Zeit im Ausland.

Was sagen Sie als Verteidiger zu den Stürmern, die das Tor nicht treffen?

Nehmen wir doch das Beispiel Paris Saint-Germain. Die haben mit Messi, Neymar und Mbappé vielleicht die drei besten Stürmer der Welt, die schießen auch nicht in jedem Spiel zehn Tore. Wir arbeiten alle daran, auch wir Defensiven, mehr Tore zu erzielen. Wir haben jetzt mehr Chancen, Dabro gibt uns einen guten Plan, dass mehr Tore fallen – es wird kommen. Wir unterstützen uns alle gegenseitig. Man kann keinem die Schuld geben, wir sitzen alle in einem Boot. Wir müssen weiter mit diesem Plan arbeiten und daran glauben, dann wird am Ende alles gut werden.

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