Am Morgen des Spiels hat der Trainer noch mit seinen drei Brasilianern zusammengesessen. Was besprochen wurde, wollte Thomas Doll nicht verraten. Vermutlich aber etwas ganz anderes, als Walace, Jonathas und Felipe dann gegen Hoffenheim auf dem Platz gezeigt haben.
Eher ein Hörsturz
Drei Brasilianer im 96-Team – in jedem Mannschaftsteil einer, – das klingt nach einer Samba-Achse, war aber eher wie ein Hörsturz. Schlecht waren alle, aber dass Walace die fünfte gelbe Karte sah und gegen Frankfurt gesperrt fehlen wird, dürfte eher eine Erlösung denn ein Nachteil für die Mannschaft sein. Nur vier Zweikämpfe hat Walace in seinen 67 gespielten Minuten gewonnen – ein unterirdischer Wert für einen defensiven Mittelfeldspieler.



Für den 96-Manager ist Walace ein Beispiel dafür, dass die Probleme im Kopf der Spieler geortet werden müssen. „Walace ist ja nicht umsonst brasilianischer Nationalspieler, aber er hat nicht gut gespielt“, sagte Horst Heldt. „Jetzt kann man fragen, sind alle Brasilianer so schlecht, dass er Nationalspieler werden muss – oder liegt es am Kopf“, dass er spielt, wie er spielt.
Austrudeln bei Walace
Eine Beobachtung aus dem Training schürt Zweifel an der Arbeitsmoral des 23-Jährigen. Als Doll 30-Meter-Sprints anordnete, zogen alle mit, nur Walace trudelte nach 20 Metern aus.
Samba-Feeling: Die Brasilianer bei Hannover 96
Ein riesiges Fitness-Problem hat Jonathas. „Das war klar zu wenig“, sagt Heldt, „aber Johnny ist nicht der Einzige, der das vermissen lassen hat, was wir brauchen“. Der jüngst von Doll und Heldt angekündigte „neue Jonathas“ sah ganz alt aus. Hendrik Weydandt, bei dem Einsatzwillen immer mitgebucht ist, durfte sich nur warmlaufen.
"Felipe braucht noch Zeit"
Felipe, der dritte Brasilianer, konnte die Abwehr auch nicht stabilisieren. Doll weiß, „Felipe braucht noch Zeit und Rhythmus, um wieder der alte zu werden“.