28. Januar 2020 / 23:51 Uhr

96-Keeper Zieler versteht Unmut der Fans: "Dem müssen wir uns stellen"

96-Keeper Zieler versteht Unmut der Fans: "Dem müssen wir uns stellen"

Dirk Tietenberg
Hannoversche Allgemeine / Neue Presse
96-Torwart Ron-Robert Zieler ist nach dem Abpfiff in Regensburg enttäuscht.
96-Torwart Ron-Robert Zieler ist nach dem Abpfiff in Regensburg enttäuscht. © imago images/Sascha Janne
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Nach der 0:1-Niederlage beim SSV Jahn Regensburg stellten sich einige Spieler von Hannover 96 den rund 400 mitgereisten Fans. Darunter auch 96-Torwart Ron-Robert Zieler, der die Wut der Fans verstehen kann.

Knapp zehn Minuten standen die 96-Profis noch vor den 400 mitgereisten Fans – einer kletterte stellvertretend über den Zaun, diskutierte mit den 0:1-Verlierern. Ron-Robert Zieler debattierte an vorderster Linie mit und zeigte nachher großes Verständnis für die Aufregung und Fan-Sorgen. Dirk Tietenberg fasst das Gespräch mit dem Torwart zusammen.

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Sie waren bei den Fans. Was war los?

Wenn man sieht, wie viele Fans herkommen, uns unterstützen. Regensburg ist keine kurze Anreise. Und das noch unter der Woche – da muss ich sagen, das ist ganz großes Kino. Dass die Fans da unzufrieden sind, genau wie wir, das ist total verständlich.

Was war die Kernaussage?

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Der Tenor der Fans war, alles zu geben für den Verein und für die Stadt Hannover. Dem müssen wir uns stellen. Wir sitzen alle in einem Boot. Sie haben ihren Unmut kundgetan. Wir wollen im Endeffekt alle dasselbe. Erfolg.

Haben Sie den Fans was versprochen?

Versprechen kann man nichts. Wir wollen erfolgreich sein.

Die Mannschaft vor dem Block.
Die Mannschaft vor dem Block. © imago images/Sascha Janne

Die Fans haben gerufen: „Wir wollen euch kämpfen sehen.“ Ist dem Team was vorzuwerfen?

Man muss das verstehen. Die Fans suchen auch nach dem Strohhalm. Sie wollen uns kitzeln. Das ist ein Schlachtruf, das hört man immer wieder. Ich glaube, es geht nicht darum, dass wir nicht kämpfen. Es geht darum, dass sie etwas von uns erwarten. Und das ist legitim.

Wie bitter ist der Fehlstart?


Sehr. Die Bedingungen waren schwierig, es gab viele Unterbrechungen. Dazu kommt, dass wir diesen Elfmeter da hergeben. Eine blöde Aktion, das Ding kann man nicht mehr ändern. Aber wir schenken es her und liegen 0:1 hinten. Dann wird es schwer.

Die Bilder zum Spiel der 2. Bundesliga zwischen dem SSV Jahn Regensburg und Hannover 96

Regensburgs Andreas Albers (rechts) und Marvin Bakalorz im Schneegetümmel. Zur Galerie
Regensburgs Andreas Albers (rechts) und Marvin Bakalorz im Schneegetümmel. ©
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Ron-Robert Zieler – Note 3: Kaum gefordert in der ersten Hälfte, bis zum Elfmeter. Da kann er wenig machen. Nach der Pause stark im Eins-gegen-Eins gegen Albers und noch stärker gegen George. Leitet einen Freistoß an die Latte. Zur Galerie
Ron-Robert Zieler – Note 3: Kaum gefordert in der ersten Hälfte, bis zum Elfmeter. Da kann er wenig machen. Nach der Pause stark im Eins-gegen-Eins gegen Albers und noch stärker gegen George. Leitet einen Freistoß an die Latte. ©

Dabei sah es in der ersten Hälfte zunächst gut aus …

Ja, wir haben das angenommen. Mit Schönspielen gewinnen wir hier keinen Preis. Wir haben den Regensburgern Probleme bereitet, so war es nicht. Aber unterm Strich haben wir uns in der zweiten Halbzeit schwer getan.

Der Elfer hat Ihnen das Genick gebrochen?

Eine blöde Aktion, aber damit ist das Spiel ja nicht vorbei. Wir haben schon mal nachgelegt, das war hier nicht der Fall. Ich bin außerdem wirklich für Fairplay, aber heute gab es so viele Unterbrechungen, wenig Nettospielzeit, lange Nachspielzeit, schlechte Wetterbedingungen. Das sollen keine Ausreden ein, aber das muss man berücksichtigen.

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