27. Februar 2020 / 17:37 Uhr

Kommentar: Hannover 96 ist das Gegenmodell zu Hertha BSC 

Kommentar: Hannover 96 ist das Gegenmodell zu Hertha BSC 

Uwe von Holt
Hannoversche Allgemeine / Neue Presse
Bei Hannover 96 übt sich derzeit alles in Demut und Bescheidenheit, um den Klassenerhalt in der zweiten Liga zu schaffen - bei Hertha BSC Berlin ist das momentan ganz anders. 
Bei Hannover 96 übt sich derzeit alles in Demut und Bescheidenheit, um den Klassenerhalt in der zweiten Liga zu schaffen - bei Hertha BSC Berlin ist das momentan ganz anders.  © dpa/imago images/Montage
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Bei Hertha BSC Berlin geht es aktuell drunter und drüber. Es scheint sogar möglich zu sein, dass der selbst ernannte "Big City Club" bald nicht in der Champions League, sondern wie Hannover 96 in Sandhausen spielt. Bei den Roten läuft aktuell das Berliner Gegenmodell - alles übt sich in Demut und Bescheidenheit, kommentiert SPORTBUZZER-Redakteur Uwe von Holt. 

Guter Anlass, bei 96 auch mal was positiv zu sehen. Profiboss Martin Kind, den einige schon länger nicht mehr an der Spitze sehen wollen, hätte sich zum Beispiel nie mit dem Investor Lars Windhorst eingelassen – der wäre dem erfahrenen Geschäftsmann auf jeden Fall zu windig gewesen, und so dürfen wir selbst aus dem fußballerisch gebeutelten Hannover nun mitleidig rüberschauen zur kaputten alten Dame nach Berlin.

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Hendrik Weydandt (im Team seit 2018): Vertrag läuft zum Saisonende aus ©

Klinsmann spielt im deutschen Fußball wohl keine Rolle mehr

Nach der beispiellosen Hertha-Abrechnung des früheren Aufsichtsratsmitgliedes und Trainers Jürgen Klinsmann droht jetzt ein lächerliches Chaos – gut möglich, dass der „Big City Club“ bald nicht in der Champions League, sondern wie Hannover in Sandhausen spielt. Und sehr sicher, dass Klinsmann nach seinem Egotrip im deutschen Fußball keine Rolle mehr spielen wird, hoffentlich auch nicht mehr als Länderspielexperte bei RTL.

Bei 96 läuft gerade das Berliner Gegenmodell, alles übt sich in Sichtweite der Drittligahölle in Demut und Bescheidenheit. Trainer Kenan Kocak versichert pflichtschuldig, dass er im Moment keinen Gedanken an seine Vertragsverlängerung verschwenden möchte, er brauche seine ganze Kraft für die Rettung der Mannschaft.

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Hübers ist im Kopf deutlich weiter als Klinsmann

Und der Rückkehrer Timo Hübers, vermutlich Hannovers Profi mit der höchsten sozialen Intelligenz, bleibt auch nach seinem sensationell eingefädelten Comeback so bodenständig und lebensdankbar, wie es nur geht. Im Interview relativiert der junge Mann aus dem Stadtteil Linden heute die Wichtigkeit von Gesundheit, Glück und Fußballgeschäft, das tut richtig gut beim Lesen. Und es macht klar: Hübers ist mit 23 Jahren im Kopf schon deutlich weiter als Klinsmann mit 55 Jahren und seinen 22 ätzenden Seiten über Hertha BSC.

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