Und dann schlichen die Spieler nach dem Abpfiff vor die Kurve der paar mitgereisten 96-Fans. Standen da vielleicht zwei Minuten ratlos wie Denkmäler herum, in etwa so teilnahmslos, wie sie gespielt und die Gegentore kassiert hatten.
Der Trainer war da nicht dabei. Jan Zimmermann hatte sich schon am vergangenen Montag aus dem Fenster gelehnt und Punkte in Karlsruhe - das wäre ja ein Sieg - versprochen. Das wäre sehr wahrscheinlich, sagte er. Tja, aber dann geht seine Mannschaft 0:4 unter - das ist der tiefste Tiefschlag dieser an Tiefschlägen reichen Saison.
Bilder vom Zweitligaspiel zwischen dem Karlsruher SC und Hannover 96
Es wird immer unterirdischer
Seit Wochen war absehbar, dass vieles nicht stimmt. Keine Spielidee, keine Handschrift, kein Plan am Ende der Hinrunde. Statt den Neuaufbau hochzuziehen wird’s immer unterirdischer. 30 Minuten einer keineswegs überragenden Karlsruher Mannschaft reichen, um 96 zum 0:3 zu überfahren. Ein Aufbäumen war’s in der zweiten Hälfte auch nicht, die verlor 96 dann nur mit 0:1.
96-Chef Martin Kind und Sportchef Marcus Mann lassen sich seit Wochen von der bloßen Hoffnung leiten, dass es schon irgendwie besser werden möge. Sie haben die Augen vor den Tatsachen verschlossen, aber das geht jetzt nicht mehr. Der Plan, bis zum Jahresende zu warten und dann über den Trainer zu entscheiden, gehört in den Papierkorb. Jetzt ist der Zeitpunkt, jetzt muss die Entscheidung fallen, wollen sich Kind und Mann nicht für unterlassene Hilfeleistung haftbar machen lassen.
96 ist ein Abstiegskandidat geworden
Gesundbeten und Sprüche klopfen reicht nicht mehr. 96 ist ein Abstiegskandidat geworden - und den unerfahrenen Trainer weitermachen zu lassen, ist eigentlich nicht mehr zu verantworten.
[Anzeige] Kein Bundesliga-Spiel verpassen: Checke hier die aktuellen Streaming-Angebote von WOW/Sky und DAZN.