Das war gewiss nicht einfach für Spieler vor der Gästekurve. Die Fans schimpften, warfen mit Bierbechern, zeigten den Vogel und pfiffen die Mannschaft in die Kabine. „Wir sind Rote und ihr nicht“, riefen sie den Spielern noch nach. Aber 96 hat sich diese Stimmung selbst zuzuschreiben. Statt die große Chance der Rettung in der 2. Liga zu nutzen, setzt 96 kurz vor Ende noch einmal alles aufs Spiel.
Das 0:3 stellt noch einmal alles infrage. Den Klassenerhalt zum einen. Die Hoffnung der Mannschaft, den selbst gewählten Trainer Christoph Dabrowski zu behalten, wurde in Paderborn durch nichts hinterlegt. Grundformation, taktische Einstellung, Umstellungen, Einwechslungen, nichts funktioniert. 96 war chancenlos in Paderborn, hätte sogar noch höher verlieren können. Abgesehen von den verlorenen Bonuspunkten bei TV-Geldern kann 96 nun nur darauf hoffen, dass Dresden keine Siegesserie hinlegt.





Es fehlt erneut die Fantasie, dass 96 gegen Karlsruhe und Hamburg gewinnen kann. Der Dabrowski-Effekt verpuffte nach drei nicht verlorenen Spielen völlig. Mit der Formation in Paderborn, einer versprengten Abwehrdreierkette, wird nicht viel zu holen sein. Und dann droht ein Saisonendspiel gegen Ingolstadt, das nichts mehr zu verlieren hat. 96 verlor in Paderborn ganz viele Sympathien und Anhänger. Wenn schon 2000 Fans sich auf den Weg zum Auswärtsspiel, dann darf man sie nicht derart enttäuschen wie am Sonntag geschehen.
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