Das ist dann doch schwer zu verdauen. Siege sind die Würze, die Mannschaften fürs Selbstvertrauen brauchen - aber auch für Klubchefs, um ihren leitenden Angestellten zu vertrauen. Erst recht, wenn’s gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten geht. Dass 96 am Donnerstag 1:2 verloren hat, ist ein Tiefpunkt und unentschuldbar – und könnte leicht dazu führen, dass der Chef Martin Kind nicht nur über ein notwendiges neues Transfermodell nachdenken muss. Mittlerweile muss man vermuten, dass bei 96 irgendetwas aus den Fugen geraten ist.
Seit zwei Monaten war die Mannschaft ja bereits sieglos. Der über die Maßen und als historisch gefeierte zweite Derby-Erfolg in Braunschweig war zugleich der Endpunkt. Es folgten das 0:0 gegen Paderborn, 2:3 in Düsseldorf, 2:2 gegen Fürth, 1:1 in Aue und 3:3 gegen den HSV. Alles Spiele, in denen 96 nach und nach die im Februar durchaus noch lebendige Chance, an die Aufstiegsplätze heranzurücken, verspielte.
Bilder vom Spiel der 2. Bundesliga zwischen Hannover 96 und den Würzburger Kickers
Durch die halbstündige 96-Show zuletzt gegen die Hamburger, in der aus dem 0:3 ein 3:3 wurde, wurden die großen Enttäuschungen der vergangenen Wochen nur vertuscht. Mit der nicht eingelösten Wiedergutmachung, sondern der Wiederholung der desaströsen Hinspielniederlage (1:2) in Würzburg ist es endgültig mit der Ruhe dahin. 96 hängt auf Platz 10 fest. Mit einem Nachholspiel zum Aufrücken am nächsten Mittwoch in Kiel. Doch schon am Sonntag gegen Heidenheim muss die Mannschaft von Kenan Kocak die Wende schaffen - ansonsten wachsen die Zweifel noch weiter, dass die richtigen Leute an der richtigen Stelle sind.
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