Mirko Slomka hat auch betont, wenn Sie Profi sein wollen, sollten Sie auch leben wie einer, was das Thema Ernährung oder Schlaf angeht. Was haben Sie aus dieser Aussage gemacht?
Nach der Verletzung habe ich schon bei meiner Ernährung etwas verändert. Ich habe mit den Fitnesstrainern und Physios darüber gesprochen. Ich habe das aber nicht gemacht, weil Mirko Slomka gesagt hat, ich solle professioneller werden. Es war vorher schon so, dass wir uns darum gekümmert haben, was ich ändern kann, um nicht wieder verletzt zu sein. Die Ernährung habe ich dann umgestellt und Übungen eingestreut, die ich vorher nicht konsequent gemacht.
Was lassen Sie weg?
Ich hatte viele Nudeln gegessen, Kohlenhydrate halt. Ein Physio hatte eine Idee, er sagte, ich könnte einen aufgeblähten Magen von den Kohlenhydraten bekommen, das wiederum könnte auf die Leisten ziehen. Die Umstellung habe ich dann einfach mal probiert, und sie hat mir gutgetan.


Ein Leben ohne Nudeln?
Nein, ich esse immer noch Nudeln, nur eben viel weniger. Ich bin da oft auf die Schnelle zu Vapiano oder hab mir selbst Nudeln gemacht. Und das halt auch oft. Das habe ich zurückgefahren. Aber es ist auch nicht so, dass ich jeden Tag Pizza oder Burger gegessen habe. Auf den Schlaf habe ich übrigens immer geachtet.
Sie schlafen viel?
Es gibt nichts Schlimmeres für mich, als müde zu sein. Egal, wann ich aufstehe, ich bin eigentlich immer erstmal müde, auch wenn ich ausschlafe. Aber drei Stunden Schlaf, und dann zum Training, sowas konnte ich noch nie.
Dann stehen Sie auf und machen erstmal Musik an, richtig?
Das stimmt.
Wäre für Sie ein Leben ohne Musik schlimmer als ein Leben ohne Nudeln?
Ich bin schon ein großer Musik-Fan. Ich brauche Musik, ich liebe es, laute Musik zu hören. Gute-Laune-Lieder sind das.
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Tanzen Sie auch oder singen Sie?
Ich tanze nicht und das Singen überlasse ich lieber Florent Muslija. Im Auto singe ich ab und zu mit, ansonsten bin ich in der Kabine für die Musik zuständig.
Sie sind ein schneller Spieler. Tempo ist in dem Beruf auch eine Währung, wenn man Bayerns Alphonso Davies so sprinten sieht. Haben Sie eine Gabe oder etwas besonders Richtung Tempo trainiert?
Witzig. Ich war früher auf der Sportschule in Berlin. Und da wurde mir gesagt, dass ich zu langsam bin.
Wie bitte? Wie alt waren Sie da?
Elf oder zwölf. Dann wurde einmal in der Woche Sprinttraining gemacht. Professionell war das wohl nicht. Wer schnell war, ist gleich zum Torschusstraining gegangen. Und wer zu langsam war wie ich damals, musste dreimal sprinten und hat die Technik geübt. Ich weiß gar nicht, woher das kam. Ich wurde älter und immer schneller und schneller.

Wie kam das?
Ich war schon immer mit Ball schnell, bei kleinen Bewegungen und Dribblings. Wenn ich geschickt wurde oder mir den Ball vorlegt habe, dann eigentlich nie so. In der U 19 fing es erst an, dass ich schnell wurde.
Haben Sie keine 30-Meter-Tests gemacht?
Doch. Aber diese Tests kann ich gar nicht. Auch jetzt wäre ich dabei wahrscheinlich nicht der schnellste. Ich kann es einfach nicht ohne Ball. Ich kann es nur mit Ball. Einfach 30 Meter lossprinten, das war nie so mein Ding.
Wer ist denn schneller: Der Ball oder Sie?
Am liebsten ich mit Ball. Seit ich drei Jahre alt bin, habe ich einen Ball am Fuß. Ich habe bei Pfefferwerk gespielt, in den Käfigen in Berlin. Jeden Tag hatte ich einen Ball dabei.
Das ist Hannovers 96-Rakete Linton Maina:
Zurück zum Jetzt: Haben Sie mal ein unmoralisches Angebot bekommen?
Nein. Ich hatte immer nur einen Kopf für Hannover. Ich habe weder Angebote abgelehnt noch davon gehört.
Dass Ihre Mutter Sie berät, ist eher nicht gewöhnlich. Hält Sie Berater von Ihnen weg?
Meine Mutter hat immer gesagt, ich soll mich komplett auf Fußball konzentrieren und den Rest ausblenden. Ist sie der Meinung, dass etwas wichtig ist, dann spricht sie mit mir darüber. Bei mir haben sich viele Berater seit der Jugend gemeldet. Aber das halte ich selbst von mir weg. Ich war nie ein Fan davon. Ich weiß, dass meine Mutter sich darum kümmert und ich vertraue ihr.
In welcher Bettwäsche haben Sie als Kind geschlafen?
Manchester United. Meine Lieblingsfarbe war immer schon rot (lacht). Das sind gar nicht deren Vereinsfarben, aber die haben - wie wir - immer in Rot gespielt. Mit Alex Ferguson war Manchester United damals auch noch etwas erfolgreicher als heute. Ryan Giggs war immer mein Lieblingsspieler, auch mit der Rückennummer 11. Das war auch immer die Lieblingsnummer meiner Mutter – und so fing das bei mir mit der eigenen Rückennummer an.
Möchten Sie in die Premier League?
Ich denke, viele Spieler würden gerne da spielen. Das ist jetzt aber wirklich noch sehr weit gedacht.
Angenommen, 96 hält die Klasse im gesicherten Mittelfeld. Greifen Sie dann in der nächsten Saison mit 96 richtig an?
Ja. Ich denke an nichts anderes.
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