16. August 2018 / 08:21 Uhr

Bekommt Hannover 96 einen neuen Sané? Linton Maina spielt sich in die Startelf

Bekommt Hannover 96 einen neuen Sané? Linton Maina spielt sich in die Startelf

Andreas Willeke
Hannoversche Allgemeine / Neue Presse
Linton Maina am Ball - und sein berühmter Schattenmann dahinter.
Linton Maina am Ball - und sein berühmter Schattenmann dahinter. © Maike Lobback
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Unter André Breitenreiter entwickelte sich Leroy Sané einst zum Stammspieler. Nun ist wieder ein Kicker auf gutem Weg, unter dem 96-Coach in die Startelf zu rücken - und die Ähnlichkeiten zwischen Linton Maina und dem England-Star sind nicht nur optischer Natur.

Sie ähneln sich halt, auch wenn sportlich noch Welten zwischen ihnen liegen – und sich Vergleiche von daher verbieten würden. Linton Maina hat nur lausige 33 Minuten in der Bundesliga gespielt – sein Doppelgänger Leroy Sané ist Stammspieler beim englischen Meister Manchester City unter dem Trainerstar Pep Guardiola. Aber wer weiß, was in drei Jahren ist, wenn Maina so alt sein wird wie Sané jetzt. Ist Maina vielleicht sogar der neue Sané?

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Das ist Hannovers 96-Rakete Linton Maina:

Der 19-jährige Linton Maina spielt seit Juli 2014 bei Hannover 96. Er wechselte mit 15 Jahren von seinem Jugendverein SV Empor Berlin zur U17 der Roten.  Zur Galerie
Der 19-jährige Linton Maina spielt seit Juli 2014 bei Hannover 96. Er wechselte mit 15 Jahren von seinem Jugendverein SV Empor Berlin zur U17 der Roten.  ©

Bazee zu oft in der Werkstatt

Das kann noch keiner seriös beantworten – aber sicher ist, dass sich Maina bei 96 gut entwickelt. „Macht euch keine Sorgen, er ist bei mir in guten Händen“, sagte André Breitenreiter. Der Ex-Profi hat das Negativ-Beispiel auch im Team. Wenn Breitenreiter sagt, „es gibt genügend Spieler, die verheizt wurden und zu schnell zu groß gemacht worden sind“, dann gilt das auch für Noah Sarenren Bazee. Die große öffentliche Wahrnehmung steht in keinem Verhältnis zu seiner Leistung. Die vermeintliche 96-Rakete stand zu oft in der Werkstatt.

Das Talent hat noch nicht gehalten, was es versprochen hatte. 118 Minuten hat es in der vergangenen Saison nur gespielt. Zu verletzungsanfällig ist Sarenen Bazee. Der Trainer wäre schon froh, wenn der 21-Jährige mal dauerhaft trainieren könnte. So kann Breitenreiter nicht mit ihm planen.

Beim ersten Pflichtspiel am Sonntag im DFB-Pokal in Karlsruhe aber stehen die beiden jungen Wilden plötzlich in der ersten Reihe. Maina hat seinen Startplatz so gut wie sicher. Beim 2:0 im Abschlusstest gegen den spanischen Erstligisten Ath­letic Bilbao ersetzte er den verletzten Genki Haraguchi – und das dürfte sich in Karlsruhe wiederholen.

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Leroy Sané: Debüt bei Manchester City

Beim 2:1-Derbysieg von Manchester City beim Stadtrivalen Manchester United gab Nationalspieler Leroy Sané sein Debüt für die Citizens. Zur Galerie
Beim 2:1-Derbysieg von Manchester City beim Stadtrivalen Manchester United gab Nationalspieler Leroy Sané sein Debüt für die "Citizens". © Bild: AFP

Auch Kind lobt Maina

Es gab Lob von allen Seiten für die Leistung gegen Bilbao, auch vom 96-Chef. „Linton hat das sehr gut ge­macht“, meint Martin Kind. „Das war schön mit anzusehen“, meint Breitenreiter. Maina ist ein Tempodribbler wie Sané, nach all seinen Auftritten fallen zur Charakterisierung die Wörter mutig und selbstbewusst. Im Vergleich mit Sarenren Bazee hat er die bessere Technik. Ob Sarenren Bazee spielen wird, ist abhängig von der Fitness von Ihlas Bebou, der gestern be­reits wieder trainiert hat.

Maina profitiert aktuell von der Verletzung Haraguchis, aber über kurz oder lang hätte er ohnehin seine Chanc­e bekommen. Er ist nicht mehr nur ein Talent. „Linton ist ein vollwertiger Spieler“, so Manager Horst Heldt.

Das kann der Sohn eines kenianischen Vaters und einer deutschen Mutter jetzt beweisen. Erst mal im Pokal, aber danach wahrscheinlich auch beim Bundesligastart in Bremen am 25. August.

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André Breitenreiter während der Verkündung seiner Vertragsverlängerung. Zur Galerie
André Breitenreiter während der Verkündung seiner Vertragsverlängerung. ©

50 Millionen? Ein Traum. Es sei denn...

Aufgewachsen in Berlin, kickte Maina erst für den SV Pfefferwerk und kam vor vier Jahren nach Hannover. Zu Breitenreiters Entwicklungshilfe gehören auch Reinigungstipps: „Es ist wichtig, dass er auf dem Boden bleibt und sein Internatszimmer weiterhin sauber pflegt, die Flaschen ordentlich wegräumt und sich nicht bedienen lässt.“

Wie Maina entwickelte sich auch Sané unter Breitenreiter auf Schalke zum Stammspieler – und wurde dann für 50 Millionen Euro nach Manchester verkauft. Von ähnlichen Geschäften kann 96 nur träumen – es sei denn, Linton entwickelt sich wirklich wie Leroy.

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