Im ersten Lockdown haben die Profis von Hannover 96 nach zähen Verhandlungen Kürzungen ihres Gehalts akzeptiert. Aktuell werden bei keinem aus dem Profibereich Teile des Gehalts einbehalten, auch nicht bei Trainer Kenan Kocak, der Kürzungen vertraglich zugestimmt hat.
„Wir setzen das nicht um, wir machen das nicht. Wir behalten zurzeit keine Abschläge ein“, sagt Profichef Martin Kind. Seine Grundposition zum Gehaltsverzicht heißt: „Alle oder keiner.“ Der 96-Geschäftsführer sagt aber auch: „Ich will, wenn irgend möglich, weitere Gehaltskürzungen verhindern.“ Das kann der 96-Boss allerdings „nicht verbindlich zusichern“. 96 leidet wie jeder Klub unter den Einnahmeausfällen, es fehlen elf Millionen Euro.



Unter einer Voraussetzung werden Gehaltskürzungen laut Kind doch notwendig. „Wenn der Spielbetrieb unterbrochen werden sollte und kein TV-Geld fließt, müssen wir darüber reden.“ Dann allerdings nur bei Spielern mit Altverträgen wie Josip Elez oder Florent Muslija. Bei neu verpflichteten Profis „haben wir das bereits vertraglich geregelt“. Corona-Abschläge sind vereinbart und definiert.
"Müssen mit dem Restrisiko leben"
Kind geht übrigens „davon aus, dass wir bis Saisonende ohne Zuschauer spielen müssen. Eine optimistische Prognose wäre, im März oder April wieder Leute im Stadion zu haben.“
Eine eventuelle Wettbewerbsverzerrung wegen fehlender Spieler sieht der 96-Boss nicht. „Alle Vereine haben das gleiche Risiko, deshalb gibt es keine Wettbewerbsverzerrung“, spricht sich Kind für das Durchpauken der Saison unter allen Umständen aus. Alle Teams müssten damit rechnen, durch Corona-Fälle dezimiert zu werden. „Wir müssen mit dem Restrisiko leben, dass wird zur Not mit den A-Junioren antreten müssen.“