Seit zwei Wochen leuchtet es nachts hübsch lilafarben in der HDI-Arena. Grund ist die Strahlung der neuen Wachstumslampen, die auf einer Fläche von knapp unter 200 Quadratmetern die Grashalme mit Infarot und LED erleuchten - und auf eine optimale Wachstumstemperatur von etwa zwöf Grad erwärmern.
Sandkasten und Holperrasen
Im Duell mit Wolfsburg ähnelte der 96-Platz einem Sandkasten, gegen Freiburg waren die Fugen der neuen Rasenparzellen noch nicht zusammengewachsen: Es bestand Stolpergefahr und der Ball hoppelte auffällig oft. Die geringe Sonnenstrahlung im Winter (besonders im sonnenarmen Süden des Stadions) und Temperaturen um null Grad verhindern das Wachsen und Anwachsen der Halme. Mit dieser "Winterkrankheit" hat die ganze Bundesliga zu kämpfen.



In dieser Saison fällt das Problem in vielen Stadien auf. Seltsamerweise war ausgerechnet Borussia Mönchengladbach vor zwei Jahren mal ein Vorreiter der Infrarot-Therapie. Davon war auf dem Flickenteppich im Spiel gegen Dortmund aber nichts mehr zu sehen. Diese Verhältnisse wird es beim 96-Spiel gegen Gladbach nun nicht geben.
So sahen ehemalige 96-Kicker bei ihrem Profi-Debüt aus.
Hohe Anschaffungs- und Stromkosten
Die Firma "Green Growing Solutions" arbeitete auch schon mit den Gladbachern zusammen. 96 testet allerdings eine neuere Technik. Ein Gerät kostet in etwa so viel wie ein neuer Rasen (über 100.000 Euro). Dazu kämen hohe Stromkosten - jährlich ebenfalls im 100.000er-Bereich.
96 prüft gerade, ob sich der Aufwand lohnt. Ein Gerät würde für den Rasen genügen, weil sich die Maschine nach der "Therapie" über bis zu 14 Stunden automatisch an die nächste Stelle bewegt.