31. Oktober 2020 / 09:29 Uhr

96-Meinung: "Eigenmotivation" ist das neue Zauberwort

96-Meinung: "Eigenmotivation" ist das neue Zauberwort

Dirk Tietenberg
Hannoversche Allgemeine / Neue Presse
96-Trainer Kenan Kocak versucht seine Spieler mit fuchtelnden Armen zu inspirieren.
96-Trainer Kenan Kocak versucht seine Spieler mit fuchtelnden Armen zu inspirieren. © Swen Pförtner/dpa
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96-Trainer Kenan Kocak und Fürths Coach Stefan Leitl sind sich vor dem direkten Duell einig: Beide setzen in der Partie auf die Eigenmotivation ihrer Spieler. Sie ist das neue Gold, meint SPORTBUZZER-Redakteur Dirk Tietenberg.

Man spricht Trainerisch. Thomas Tuchel machte den „Matchplan“ salonfähig. Das „Pressing“ soll der Russe Viktor Maslow vor vielen Jahrzehnten bei Torpedo Moskau erfunden haben. Aber es weiß ja jeder mittlerweile, was gemeint ist. Ein bisschen staunen wir aber doch, wenn Hannovers Kenan Kocak und der Fürther Trainer Stefan Leitl vor demselben Spiel von „Eigenmotivation“ sprechen. Dabei dachten wir bis vor Kurzem noch, die Trainer seien für die Motivation zuständig.

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Sie sind es natürlich nach wie vor. Aber in der Tat wird es nicht einfacher, Profis mit fuchtelnden Armen und Kraftausdrücken zu inspirieren. Daran ist schon Thomas Doll in Hannover gescheitert. Was würden moderne Spieler tun, wenn Kocak dem auswärtsschwachen 96 ein Hannover-Blechschild in die Kabine hängen würde? Im besten Fall würden sie darüber lachen. Denselben Kniff könnte Leitl übernehmen, weil sich die Fürther wiederum in Weltstädten wie Hannover oder Kiel wohler fühlen.

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Eigenmotivation ist das neue Gold

Ganz abgesehen davon sind olle Trainertricks ohnehin Blech, Eigenmotivation ist das neue Gold. Heim- oder Auswärtsatmosphäre gibt es ohne Fans sowieso für lange Zeit nicht. Insofern ist so ein Trainer-Appell an die „Eigenmotivation“ nachvollziehbar, damit Profis – wie beispielsweise Florent Muslija – ihre Chance nutzen und aus eigenem Antrieb ihr Talent nutzen.

Coronabedingt darf sonst niemand aktuell Fußball spielen und auch nicht reisen. Die 96-Spieler sind privilegiert, sie dürfen beides. Mit derselben Ein- und Aufstellung wie gegen Düsseldorf spricht nichts gegen einen Auswärtssieg in Fürth. Uns motiviert das.

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