Es ist dieser Tage wahrlich nicht einfach, schlagkräftige Argumente aufzutreiben, die für Hannover 96 sprechen. Der Horror-Start ins Jahr 2020 mit einem Peinlich-Pünktchen gegen die Fußballgrößen Regensburg und Wiesbaden bringt auch Kenan Kocak mehr und mehr in Erklärungsnot.
Seine Aufgabe ist es, Zuversicht auszustrahlen, Siegeswillen vorzuleben, die entscheidenden Körner aus einer taumelnden Elf herauszukitzeln, die es in Teilen als unter ihrer Würde empfindet, in der biederen Zweitklassigkeit die Gegner bespielen zu müssen. Hilft ja nix. Die Mahnungen der Vergangenheit verhallen ungehört. Damals, als 96 schon einmal in die dritte Liga musste, stand die Absteigerelf zum gleichen Zeitpunkt der Saison einen Zähler besser dar. Auch damals betonten alle immerzu ihre überdurchschnittliche Qualität.
Die 96-Trainer seit 2002 - und ihr Punkteschnitt in der Liga (Stand: 21. Dezember 2021)



Die Wintertransfers von Hannover 96 von 2000 bis heute (Stand: 31. Januar 2022)
Kocak braucht volle Rückendeckung
In Fürth also ist Dampf auf dem Kessel. Beim letzten Ausflug nach Mittelfranken wurde 96 böse mit 1:4 vermöbelt. Das sollte sich besser nicht wiederholen. Kenan Kocak, der stets betont hat, die Wende mit dem Team schaffen zu können, braucht Ergebnisse. In der Winterpause bekam er neue Spieler, einen neuen, alten Sportdirektor und die volle Rückendeckung von Geschäftsführer Kind.
Das garantiert dem Fußballlehrer aus Mannheim eine gewisse Sicherheit. Doch das Gefühl hatten André Breitenreiter und Mirko Slomka lange Zeit auch. Die Spielertauglichkeit für die 2. Liga stellt man in Hannover schon lange in Frage. Eine erneute Trainerdiskussion braucht 96 nun nicht auch noch.
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