Sah schon komisch aus, wie Waldemar Anton am Montag nach der internen Saisonabschlussfeier aus dem Bauch der HDI-Arena zu seinem Auto schritt – der 96-Star trug einen prall gefüllten gelben Müllsack. Es sah so aus, als wolle Anton nicht wiederkommen und als habe er deshalb seine sportlichen Utensilien aus dem 96-Spind geräumt.
Die Zeit von Waldemar Anton bei Hannover 96 in Bildern
Wie geht es mit Waldemar Anton weiter?
Tatsächlich ist nicht sicher, dass wir den Jungen aus Mühlenberg, der sich bei 96 zu einer tragenden sportlichen Säule entwickelt hat, hier wiedersehen. Der VfB Stuttgart buhlt um den vielseitigen Defensivspieler, und Anton war ja bereits vor einem Jahr auf dem Sprung aus dem vertrauten Fußballnest. Er will mehr verdienen, er hat als junger Vater nun auch eine Familie zu ernähren, er will aber auch wieder erstklassig Erfahrungen sammeln – nicht abgehakt ist der Traum von internationalen Aufgaben, gern auch in der Nationalmannschaft.
Antons 96-Vertrag läuft noch ein Jahr, danach könnte er ablösefrei gehen. Das führt zu den bekannten Interessenkonflikten und Risikoabwägungen. Verzichtet man auf eine Millionenablöse, wäre der geplante Aufstieg mit Anton wohl einfacher zu zu schaffen. Oder nimmt man das Geld und investiert klug? 96 hat sich dazu erstmals klar positioniert – Trainer Kenan Kocak als in diesem Fall entscheidende Instanz möchte Anton lieber behalten.



Nehmt euch (k)ein Beispiel an Füllkrug
Vielleicht ändert sich die Einstellung aber auch noch mal, es gibt ja Hinweise aus der Geschichte: Niclas Füllkrug, der für 18 Millionen Euro nach Gladbach hätte gehen können, musste bleiben, war im Abstiegsjahr leider keine Hilfe mehr und verschwand für 6,5 Millionen nach Bremen. 96 müsste also zu einer Erkenntnis gekommen sein: Lasst sie gehen, wenn sie unbedingt wollen – und presst beim Verkaufen an Kohle raus, was nur geht.
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