16. März 2020 / 09:31 Uhr

Meinung: Dass Kind 96 handlungsfähig halten kann, müsste sogar Ultras gefallen

Meinung: Dass Kind 96 handlungsfähig halten kann, müsste sogar Ultras gefallen

Uwe von Holt
Hannoversche Allgemeine / Neue Presse
Bieten Martin Kind und Dirk Roßmann 96 eine Art Impfstoff gegen die Coronafolgen?
Bieten Martin Kind und Dirk Roßmann 96 eine Art Impfstoff gegen die Coronafolgen? © Christophe Gateau/dpa
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Gerade Vereine mit knappen Geldreserven werden von der Corona-Krise hart getroffen. Martin Kind verströmt derweil die Gewissheit, dass Hannover 96 ein paar reiche Anteilseigner im Hintergrund hat, die einiges abfedern können. Ein Kommentar von Uwe von Holt.

Die neue, befremdliche Lebensform mit Corona ist längst auch im Alltag derzeit arbeitsloser Fußballer angekommen. Der infizierte Timo Hübers, der erste offizielle Virusfall im deutschen Profitum, lässt sich in seiner Quarantäne von Freunden Lebensmittel auf die Fensterbank seiner Lindener Wohnung stellen – er hat also genug zu essen und auch sonst keine gefährlichen Symptome.

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Wann Hübers wieder spielen kann, hängt allerdings nicht von seinem Gesundheitszustand ab, sondern von der unklaren Entwicklung im Sport.

Montag tagen die Entscheider der Fußball-Ligen über die Zukunft der Saison, da sitzt Bayern München Seite an Seite mit Erzgebirge Aue im schlingernden Boot – es geht um den gemeinsamen Kurs, um Millionen und die Angst vorm Untergang.

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Bayern Münchens Uli Hoeneß spricht von "Scharlatanerie"

Bayern-Ikone Uli Hoeneß hat gestern schon mal klargestellt, dass er von Fristen, Terminen zum möglichen Neustart und sonstigen Prognosen überhaupt nichts hält. Er sprach von „Scharlatanerie“ und mahnt zur Seriosität.

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Er muss sich jedoch um die gut gepolsterten Bayern auch kaum Sorgen machen, der Klub hat Rücklagen und genügend solvente Förderer.

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Das arme Aue, stellvertretend für etliche Klubs in der 2. und auch 3. Liga, möchte sich dagegen am liebsten sofort unter einen Rettungsschirm stellen.

Viele der Kleineren können eine mehrmonatige Phase ohne TV-Millionen und Zuschauereinnahmen tatsächlich nicht unbeschadet überleben.

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Kind: Hannover 96 wird nicht in die Knie gezwungen

Da klingt es beruhigend, wenn der 96-Boss davon spricht, dass sein Klub von Corona keinesfalls „in die Knie gezwungen“ werde. Martin Kind verströmt die Gewissheit, dass die hannoversche Profigesellschaft ein paar reiche Anteilseigner im Hintergrund hat, die einiges abfedern können.

Dass Kind, Dirk Roßmann und vielleicht auch Gregor Baum eine Art Impfstoff gegen die Coronafolgen bieten und so 96 handlungsfähig halten können, müsste sogar den kritischen Ultras oben in der Nordkurve in diesen Zeiten gefallen.

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