96 fährt nach Berlin, leider (noch) nicht zum Pokalfinale. Daran zu denken wäre auch ziemlich mutig, nachdem die Mannschaft gerade mal die erste Runde überstanden hat – und damit schon weiter gekommen ist als in so manchem Jahr zuvor. 96 testet vielmehr die Aufstiegsreife bei Union Berlin, aber darum soll es hier nicht gehen. Der Bundesligist will nämlich heute 5000 Zuschauer ins Stadion lassen und beruft sich dabei auf die Erlaubnis der Gesundheitsbehörde.
300 statt 5000 Zuschauer in Köln
Ganz anders entschied die Stadt Köln, die gestern Abend nur 300 Zuschauer beim Länderspiel gegen die Türkei erlaubte. Der DFB wollte 9200 Freikarten verteilen, zeigte sich aber einsichtig. Präsident Fritz Keller gab klein bei. Die Infektionszahlen, nicht nur in Köln, belegten, dass die Krise keinesfalls überstanden sei. Deshalb sei es richtig, auf Publikum zu verzichten. Nun weckt ein Länderspiel noch ein weitaus größeres Interesse als der Freundschaftskick bei Union.



In Berlin steigen dazu ja die Fallzahlen, eine Sperrstunde wurde eingeführt. Einige Bezirke gelten als Risikogebiet. Für Reisende daraus gilt ein Beherbergungsverbot. Davon unbeeindruckt begann Union sogar mit dem freien Verkauf, vermutlich aus finanziellen Gründen.
Hertha BSC stoppt Ticketverkauf
Dass es anders geht, zeigt der Stadtrivale. Hertha BSC stoppte den Ticket-Vorverkauf für das nächste Heimspiel. Begründung: steigende Corona-Infektionszahlen in Berlin. Wir lernen: Es gibt nicht nur bundesweit keine einheitlichen Regeln, sondern auch innerstädtischen Corona-Wahnsinn. Das Signal, das Union sendet, ist fatal. Ein Beleg für die Maßlosigkeit des Fußballs, das die ganze Branche in Verruf bringt. Sie reden von Demut, denken aber nur daran, Kasse zu machen.