Was bringen Trainerwechsel im Tabellenkeller? Und dann noch im November, im schlimmsten Monat für Mannschaften, die gerade keine Sonne sehen. Siehe Köln: Markus Gisdol feierte einen 1:4-Einstand in der Bundesliga in Leipzig. Oder Jens Keller, Zweite-Liga-Souterrain mit Nürnberg: Ein trostloses 0:0 im Derby gegen bessere Fürther. Es kann auch anders laufen, wie am Sonntag mit Achim Beierlorzer mit Mainz. Kenan Kocak ist am Montag der Nächste, der es als neuer Mann mit der Taschenlampe im Tiefgeschoss der 2. Liga versucht.
Um 96 ist es tabellarisch düsterer geworden, seit Slomka weg und Kocak da ist – dabei hat der Neue noch kein Spiel gespielt. Wenn Montagnacht das Flutlicht nach dem Kellerduell mit Darmstadt ausgeht, muss der Heimfunke bei 96 gezündet haben. Sollte Kocak sein erstes Heimspiel nicht gewinnen, steht er bei sechs ungemütlichen November-Grad vom ersten Auftritt an im Regen. Es wird sich zeigen, ob es dann jemanden gibt, der ihm den Schirm hinhält.
96-Trainer seit dem Aufstieg 2002 - und ihr Punkteschnitt in der Bundesliga:
Sch...egal-Modus in der Kabine ausschalten
Kocak trainierte intensiv, versuchte, bestehende Hierarchien zu stärken, und ergriff Maßnahmen, um den Sch...egal-Modus in der Kabine auszuschalten. Geht der Mannschaft am Montag kein Licht auf, ist 96 vielleicht nicht mehr zu retten. Das klingt unfair, fußt aber auf Erfahrungen vergangener Zeit. Mirko Slomka – 1:2 in Stuttgart. Thomas Doll – 0:3 in Leipzig. Thomas Schaaf – 1:2 gegen Darmstadt. Das war im Januar 2016 – viele meinen, diese Pleite sei der Anfang vom Abstieg gewesen.
André Breitenreiter bildet die Ausnahme: Er gewann sein erstes 96-Spiel gegen Union Berlin (2:0). 2017 befand sich 96 allerdings nicht im Tabellenkeller, stattdessen roch es nach Frühling und Wiederaufstieg. Gewinnt 96 gegen Darmstadt, gelingt übrigens mit einem Schlag die Aufwärtsfahrt Richtung obere Tabellenhälfte. Mit solchen positiven Gefühlen schicken wir Kenan Kocak in sein erstes 96-Spiel.



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Das meinen die Fans zum neuen 96-Trainer Kenan Kocak