01. Oktober 2018 / 07:07 Uhr

96-Meinung: Es bröckelt in der Mannschaft – es fehlt an gegenseitiger Hilfe

96-Meinung: Es bröckelt in der Mannschaft – es fehlt an gegenseitiger Hilfe

Dirk Tietenberg
Hannoversche Allgemeine / Neue Presse
Trainer André Breitenreiter tritt nach der 1:4-Niederlage in Frankfurt vor die Mannschaft. 
Trainer André Breitenreiter tritt nach der 1:4-Niederlage in Frankfurt vor die Mannschaft. 
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Die bewährten Stärken der Mannschaft von Hannover 96 scheinen aufgebraucht, man hilft sich nicht mehr gegenseitig – oder zumindest nicht richtig. Ein Kommentar von Sportbuzzer-Redakteur Dirk Tietenberg.

André Breitenreiter hatte in Frankfurt Probleme mit der Südwest-Sonne. Sie schien ihm ins Gesicht. Er spendete sich Schatten mit der Hand, um genau zu sehen, wie seine Spieler sich ohne Mumm und ohne Herz jagen ließen. Die Frankfurter Adler hetzten die hektischen Mäuse aus Hannover.

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Von dem 96-Glanz blieb nichts übrig

Dabei hatte sich 96 mal so stark gefühlt wie ein Bundesliga-Löwe. Man hat sich offensichtlich blenden lassen von den schönen Resultaten der Vorbereitung. Einem 2:0 im Test gegen Bilbao, das weder gegen Barca noch Real verlor. Der Pokalsieg in Karlsruhe wirkte überzeugend, die Auftritte in Bremen und gegen Dortmund dominant und spannend. Aber von dem Glanz blieb nichts übrig als zwei Punkte.

Niederlage in Frankfurt, Platz 18 - das klingt insgesamt schon einmal nicht gut. So waren die Spieler von Hannover 96 in Frankfurt in Form

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Michael Esser: Durchschnittsnote 2,7 ©

Nun hängt 96 ganz unten drin, wo keine Sonne hinscheint. In Leipzig deutete sich die Gefahr schon an. Nürnberg, Hoffenheim und vor allem Frankfurt deckten die Schwächen dieser Mannschaft brutal auf. Sie ist extrem erfolgs- und glücksabhängig.

Unverbrauchte Kräfte sind noch da – wie Weydandt, Muslija oder gestern auch mal Wood. Aber die bewährten Stärken scheinen aufgebraucht, man hilft sich nicht mehr gegenseitig – oder zumindest nicht richtig.

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André Breitenreiter (Trainer) ©

Bebou in Frankfurt allein auf weiter Flur

Wie anders ist es zu erklären, dass es Bebou allein mit den Frankfurtern aufnehmen muss und keine Hilfe in Sicht ist? Der Geist scheint bei anderen Dingen zu sein als bei der 96-Situation. Deshalb ist der komplette Teamkörper geschwächt. Das wird nun die Aufgabe bis zum Stuttgart-Spiel sein: die bröckelnde Mannschaft zusammenzuführen, damit auch ausnahmsweise die Gegner an 96 zerbrechen. Lange ist’s her in der Liga, dass das mal der Fall war.

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