Positiv in diesen negativen Zeiten, dass es auch noch branchenübliche Entscheidungen und Fortschritte im Sport gibt. Auch nach Corona wird 96 ja weiter Fußball spielen, und das ganz sicher unter Anweisung von Kenan Koack. Der Trainer dürfte vielleicht schon am Donnerstag seinen neuen Vertrag unterschreiben, das Risiko des dafür nötigen sozialen Kontakts mit Profiboss Martin Kind nimmt er für die gemeinsame Zukunft gerne in Kauf.
Die Verlängerung ist so logisch wie sinnvoll. 96 will in der kommenden Saison erneut den dringenden Versuch starten, zurück in die erste Liga zu kommen, wo ein Traditionsverein wie 96 nach bundesweiter Einschätzung auch hingehört. Kocak scheint für diese Mission die ideale Wahl zu sein.
Darum geht es beim 96-Planungsgipfel mit Kocak, Zuber und Kind



Kocak setzt auf die richtigen Typen
Der 96-Trainer hat bewiesen, dass er aus einem wackeligen, verunsicherten Gebilde eine funktionierende Einheit machen kann, die erfreuliche sportliche Entwicklung vor dem Corona-Stopp war ein eindeutiges Signal. Er setzt erkennbar auf die richtigen Typen, scheint das mit dem internen Klima gut regeln zu können, sein größter Trumpf im Zusammenspiel mit Kind scheint aber seine wirtschaftliche Vernunft zu sein. Der Trainer wird keine Millionentransfers fordern, seine Vergangenheit im vergleichsweise armen Sandhausen hat offenbar geerdet.
Umso wichtiger, dass Kocak und Kind fortan einen Manager an der Seite haben, der den Kurs zwischen weiterhin möglichen Investitionen und guten Ideen mitsteuern kann. Der im Blitztempo resozialisierte Gerhard Zuber müsste sich aber zuvor von einem bisherigen Förderer und Arbeitspartner Horst Heldt abnabeln – und ein eigenes Profil entwickeln, der 96-Boss hofft darauf. Gut möglich, dass Kind bald auch mit Zuber einen zumindest mittelfristigen Vertrag abschließt – und zwar im Arbeitszimmer, nicht im Arbeitsgericht.