03. August 2021 / 07:34 Uhr

Vier Neue, kein Halleluja: Bei den 96-Zugängen passt's noch nicht so wirklich

Vier Neue, kein Halleluja: Bei den 96-Zugängen passt's noch nicht so wirklich

Jonas Szemkus
Hannoversche Allgemeine / Neue Presse
Es ruckelt noch im Spiel bei 96 - und damit auch bei den Neuen Sebastian Ernst (groß), Sebastian Kerk (eingeklinkt, von oben), Jannik Dehm und Sebastian Stolze.
Es ruckelt noch im Spiel bei 96 - und damit auch bei den Neuen Sebastian Ernst (groß), Sebastian Kerk (eingeklinkt, von oben), Jannik Dehm und Sebastian Stolze. © Florian Petrow/Hannover 96
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Gegen Aufsteiger Rostock hat es 96 an er nötigen Durchschlagskraft vermissen lassen, was auch daran liegt, dass die neuen Sebastians (Ernst, Kerk, Stolze) dem Spiel ihren Stempel noch nicht aufdrücken können - aus unterschiedlichen Gründen. Ein genauer Blick auf die Zugänge.

Den Schwung vom Punktsieg in Bremen hat Hannover 96 schon verloren, das 0:3 gegen Aufsteiger Hansa Rostock offenbarte stattdessen Schwächen. Hinten war es wackelig, im Zen­trum fehlten Impulse, vorne die nötige Durchschlagskraft. Auch die Neuen bringen 96 noch nicht den letzten Kick.

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Bei den Wechselverhandlungen hatte Sebastian Kerk „sofort gemerkt, dass es passt“ zwischen ihm, 96 und Trainer Jan Zimmermann. Doch auf dem Platz passt es noch nicht richtig. Dem eigentlich torgefährlichen Mittelfeldspieler, der mit der Empfehlung von zehn Treffern und zehn Vorlagen aus Osnabrück gekommen war, fehlt bislang die richtige Bindung zu den neuen Mitspielern.

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Gegen Rostock tauchte der 27-Jährige ab, wurde schon in der Pause ausgewechselt. Die auffälligste Aktion des Linksfußes war ein Abschluss, mit dem Rostocks Torhüter Markus Kolke keine Pro­ble­me hatte. „Er ist nicht so ins Spiel gekommen, wie ich es mir vorgestellt hatte“, erläuterte Zimmermann die Auswechslung.

Stolze fehlen Power und Konkurrenz

Es klickt noch nicht in Hannovers neuer Schalt­zen­tra­le, und schon in Bremen hatte Kerk für die eigenen und 96-Ansprüche zu wenige Impulse gesetzt. Nach zwei Spielen ist es für Panik natürlich deutlich zu früh, Sorgenfalten sind aber erlaubt.

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Bei Sebastian Stolze verhält sich das ähnlich. Ihm fehlt noch die offensive Power, aber 96 die passende Konkurrenz für den Flügel. Linton Maina muss nach seinem positiven Corona-Test noch anderthalb Wochen in häuslicher Quarantäne bleiben, Jungprofi Lawrence Ennali ist aktuell auch noch keine wirkliche Alternative.

Beim mannschaftsdienlichen Einsatz hat Stolze sich nichts vorzuwerfen, doch für einen Offensiven wird er zu selten selbst gefährlich. Gegen Rostock versuchte er zwar, das Spiel schnell zu machen. Über den Versuch ging es allerdings nicht hinaus. Beim 26-Jährigen ist auf jeden Fall noch Luft nach oben.

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Bei Sebastian Ernst zeigt sich indes nach zwei Pflichtspielen schon, dass er 96 etwas einhauchen kann. Dabei war der ­26-Jährige eigentlich als Regisseurnachfolger für Genki Haraguchi aus Fürth geholt worden und spielt auf der für ihn falschen Position. Denn weil noch kein neuer Sechser da ist, hilft Ernst im defensiven Mittelfeld aus, macht seine Sache trotzdem richtig gut.

Gestalterpotenzial bei Ernst

Aber: 96 sieht ihn auf Dauer wieder anderswo, der etatmäßige Sechser soll unbedingt noch verpflichtet werden. Im Idealfall klappt das innerhalb der nächsten anderthalb Wochen. So lange könnte es schwer bleiben, gegen mauernde Gegner das Offensivspiel aufzuziehen. Gegen Rostock bekam Ernst immerhin schon so viel Platz im Mittelfeld, dass er sich auch nach vorne etwas entfalten konnte – ohne zählbaren Ertrag zwar, aber mit sichtbarem Gestalterpotenzial.

Potenzial hat auch der vierte Neue, aber erst ein paar Spielminuten für 96 absolviert: Außenverteidiger Jannik Dehm (kam aus Kiel) stand nach seinem Wechsel gegen Rostock zum zweiten Mal im Kader und wurde kurz vor Schluss zum ersten Mal eingewechselt. In seinen zehn Spielminuten ließ er sich nichts zuschulden kommen – nur dass die rechte Abwehrseite ohnehin keine Problemstelle bei 96 ist. Mit, aber auch ohne den 25-Jährigen.

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