Linton Maina kennt nur ein Tempo. Schnell. „Ich muss in die Kabine“, hechelte er, „Musik machen.“ Der Kabinen-DJ blieb trotzdem stehen und schilderte noch einmal sein wichtiges Siegtor für Hannover 96 beim FC St. Pauli.
Er blieb dabei nicht ungestört. Waldemar Anton, Hendrik Weydandt, Florent Muslija und Genki Haraguchi gaben dem 20-Jährigen im Vorbeigehen anerkennende Patscher auf Po oder Schulter.
Hannover 96 braucht mehr von diesem Maina
„Ich habe die Lücke gesehen und den Ball ganz gut getroffen“, erzählte er bescheiden. 96 braucht mehr von diesem Maina. In den ersten sechs Spielen sahen die Kollegen nicht viel von ihm. Im Nachhinein stellte sich heraus: Der Sprinter hatte seine Schmerzen im Hüftbeuger mehr oder weniger verschwiegen oder verharmlost.
Was wiederum eine lange Pause von über zwei Monaten nach sich zog. Fit sei er jetzt. „Ja, schon, von der Kraft her geht noch mehr“, sagte er.
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Das Zeitempfinden brachte er auch ein wenig durcheinander wegen des Tempos, das er von Beginn an gegangen war. „Das Tor war in der siebten Minute? Es kam mir vor wie nach 30 Minuten.“
Für komplette 90 Minuten reichte es in St. Pauli noch nicht. Eventuell am Samstag gegen Erzgebirge Aue. Gegen die Schuster-Jungen des Aue-Trainers Dirk bekommt er es mit dem 13 Jahre älteren und 15 Zentimeter längeren Linksverteidiger Dennis Kempe zu tun. Den sollte er eigentlich ähnlich abhängen können.



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Passend zu Mainas Zaubermoment legte der 20-Jährige später in der Kabine einen Song der Band Magic System von der Elfenbeinküste auf. Aber nicht den WM-Hit von 2014 („Magic in the Air“), sondern die tanzbare Feier-Leier „1er Gaou“.
Frei übersetzt geht es um eine ivorische Weisheit: Der erste Verlierer ist später der erste Gewinner.