Unterschriften hat 96-Profichef Martin Kind am Freitag noch keine eingesammelt – aber Absichtserklärungen. „Alle Beteiligten wollen gemeinsam weiter arbeiten, das ist das Entscheidende“, sagt Kind über die Gespräche mit Trainer Kenan Kocak und Sportchef Gerhard Zuber.
Gespräche am Freitag
Die beiden wichtigsten sportlichen Mitarbeiter waren am Freitagmittag wieder mal nach Großburgwedel gekommen, um die 96-Zukunft zu planen – aber doch nicht mit einem leeren Magen. Kind führte die 96-Angestellten erstmal in die Kantine seines neuen Firmengebäudes, danach wurde Klartext geredet – auch über die Vertragsverlängerung von Trainer und Sportchef.
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"Waren gute und konstruktive Gespräche"
Kocaks frühere Festlegung, erst nach dem Klassenerhalt über einen Vertrag zu reden, ist vom Tisch. „Es waren gute und konstruktive Gespräche“, sagt Kind: „Wir wollen sie auch zeitnah beenden.“ „Die Verträge werden jetzt ausgearbeitet“, es seien aber „noch technische Details zu klären“, führt Kind aus. „Wir müssen auch alles immer von Anwälten prüfen lassen.“



Gespräche mit Kocak-Berater Kosicke stehen aus
96 wird auch noch mal mit Kocaks Berater Marc Kosicke sprechen. Themen werden die Laufzeit des Vertrages und – immer wichtig bei Trainern – Regelungen für den Trennungsfall sein. Kind hofft zwar, mit Kocak den richtigen Trainer für 96 gefunden zu haben und ihn länger halten zu können – aber wer will da eine Garantie abgeben. Klar ist, dass Kocak eine Aufstiegsprämie bekommen wird. Denn 96 werde „mit dem Ziel in die nächste Saison gehen, um den Aufstieg zu spielen“, kündigt Kind an.
Das sind die restlichen Spiele von Hannover 96 in der Saison 2019/20 in der 2. Bundesliga nach der Corona-Zwangspause:
Zubers Vertrag wird noch dauern
Bei Zubers Vertrag kommt das Gericht ins Spiel. Um das Urteil, dass der Sportlich Leiter unbefristet angestellt ist, aufzuheben, müsste ein Vergleich vor Gericht geschlossen werden. Das dürfte länger dauern als bei Kocak, bis der Vertrag unterschrieben ist.
Besonders in den Zeiten der Corona-Krise müssen zusätzlich jedoch „viele Szenarien berücksichtigt und eine gewisse Flexibilität eingearbeitet werden“. Denn, so der 96-Chef, „es ist nicht absehbar, wie die nächsten Jahre für 96 werden. Da ist verantwortungsvolles Handeln gefragt.“
Auch Brinkmann und Baumgarte dabei
So waren am Freitag anfangs auch Tobias Brinkmann und Frank Baumgarte aus der 96-Geschäftsstelle mit dabei. „Wir haben die Themenfelder, die derzeit auch für alle anderen Klubs aktuell sind, spezifisch für 96 diskutiert“, sagt Kind. „Wie schätzen wir die Entwicklung in den kommenden Wochen und Monaten ein? Wie und wann kann die Saison zu Ende gespielt werden, wann kann die Mannschaft wieder richtig trainieren?“
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"Ausgeschlossen, dass wir im April wieder spielen"
Kind hält es „für ausgeschlossen, dass wir im April wieder spielen. Wenn es Mai wird, wäre das schon eine Sensation.“ Im schlimmsten Fall, wenn die Saison abgebrochen werden sollte, verliert 96 etwa 10 Millionen Euro.
Da sollen auch die Profis ihren Beitrag leisten. „Zu einem möglichen Gehaltsverzicht werden wir bei den Profis ein Stimmungsbild einholen“, kündigt Kind an. Und: „Auf der Geschäftsstelle werden wir in einigen Bereichen vom 1. April an Kurzarbeit einführen.“
Erste Diskussionen über Neuzugänge
Trotz der Krise haben Kocak und Zuber am Freotag auch Namen von Spielern diskutiert, die 96 verstärken sollen. Aber auch da gibt’s noch keine Unterschriften.
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