Es soll ein schönes Paket werden – und eigentlich sollte es auch rechtzeitig zu Ostern ankommen. So war’s geplant, aber das lässt sich wahrscheinlich nicht mehr umsetzen. Martin Kind, Profichef von Hannover 96, will die neuen Verträge für Trainer Kenan Kocak und Sportchef Gerhard Zuber gemeinsam bekanntmachen – im Paket eben. Ginge es nur nach 96, wären die Verträge auch schon perfekt. „Es liegt nicht an uns, dass es nicht abgeschlossen ist“, erklärt Kind.
Weder der 96-Chef noch Zuber oder Kocak treten auf die Bremse. „Wir sollten das relativ schnell fertig kriegen“, sagt etwa Zuber. „Wir sind in gutem Austausch“, sagt Kocak. Der Grund für die Verzögerung ist eine Formalie, die der besonderen Vertragssituation des Sportchefs geschuldet ist. Dem Österreicher war in einem Urteil des Arbeitsgerichts Hannover vom Januar ein unbefristet gültiger Vertrag bei 96 zugestanden worden.



96 hat nun zwar schon mit dem Sportchef einen neuen Vertrag ausgehandelt. „Wir haben mit Zuber und seinem Anwalt zu 100 Prozent alles geregelt“, sagt Kind, und führt aus: „Es ist alles ausgelotet, aber der Vertrag wird erst nach einem gemeinsamen Gerichtstermin rechtskräftig.“ Dabei müssen beide Parteien die einvernehmliche Einigung auf den neuen Vertrag beurkunden. Den Termin hat 96 beantragt, aber noch keine Rückmeldung bekommen.
"Vor Ostern rechne ich nicht mit einem Termin"
Auch auf das Rechtssystem wirkt sich Corona aus. Kind glaubt nicht, dass sich für 96 am Mittwoch oder Donnerstag noch eine Lücke ergeben könnte: „Es liegt bei Gericht, aber vor Ostern rechne ich nicht mehr mit einem Termin.“ Doch Kind macht auch noch mal klar: „Wir sind durch. Wir sind uns mit beiden, mit Kocak und Zuber, einig. Es hängt nur noch an der formalen Abwicklung.“
Sollte sich das terminliche Gerichtsprozedere mit Zuber allzu lang hinziehen, soll die Kocak-Verlängerung doch vorgezogen werden. Der Trainer hatte im vergangenen November nur einen Vertrag bis zum 30. Juni bekommen. Nun soll er langfristig an 96 gebunden werden. Mit den Verträgen für Kocak und Zuber will Kind Planungssicherheit schaffen. Trainer und Sportchef sind die Säulen, an denen die 96-Zukunft aufgebaut werden soll.
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An diesen beiden Personalentscheidungen hängt „ein ganzer Rattenschwanz“, weiß auch Zuber. Es geht jetzt um die Besetzung von Mannschaft, Trainer- und Betreuerstab sowie um das Nachwuchszentrum. Kind wird sich noch vor Ostern mit Kocak und Zuber zusammensetzen, um die Planungen voranzutreiben.
Bewegung bei den Co-Trainern?
Dabei wird Kocak auch sagen müssen, mit welchen Co-Trainern er arbeiten will. Beim Dienstantritt durfte er entgegen den Gepflogenheiten des Geschäfts keinen Assistenten seines Vertrauens mitbringen. Er musste Asif Saric und Lars Barlemann vom Ex-Trainer Mirko Slomka übernehmen.
Zur neuen Saison „hat Kocak das Zugriffsrecht“, bestätigt Kind. Der Trainer kann sich seinen Betreuerstab bauen. Auch Fitnesstrainer und die medizinische Abteilung – alles kommt auf den Prüfstand. Sicher ist schon, dass Videoanalyst Tobias Holm geht – er wird in Wolfsburg Co-Trainer der U23.
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