03. August 2018 / 08:51 Uhr

 Zu viele Gegentreffer im eigenen Strafraum: Wie kassiert 96 weniger einfache Tore?

 Zu viele Gegentreffer im eigenen Strafraum: Wie kassiert 96 weniger einfache Tore?

Tobias Manzke
RedaktionsNetzwerk Deutschland
96 kassierte im Test gegen den Wolfsberger AC drei Gegentreffer.
96 kassierte im Test gegen den Wolfsberger AC drei Gegentreffer. © Florian Petrow
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Sowohl in der letzten Saison als auch im Test gegen Wolfsberg kassierte Hannover 96 zu viele einfache Gegentore im Sechzehner. Trainer André Breitenreiter will an der Abstimmung feilen: "Wir werden das in den kommenden Wochen sicherlich besser machen."

Es wird viel an der Taktik getüftelt und gefeilt in Velden. Trainer André Breitenreiter will seinen Profis in den intensiven Einheiten mit auf den Weg geben, wie 96 auch in der kommenden Saison erfolgreichen Fußball spielen kann.

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Dazu gehört, neben dem Erreichen des nächsten Fitness-Levels in der Vorbereitung, zum Beispiel die Spieleröffnung über den Torwart, das Einstudieren der Laufwege oder bestimmte Angriffszüge.

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Neuzugang Walace macht (fast) alle nass. ©

Ein besonderes Augenmerk in Österreich legt der 96-Trainer aber auch auf die Defensivarbeit. Denn Breitenreiter hat ein Box-Problem: Hannover bekommt zu viele Gegentore im eigenen Strafraum. Im Test in Wolfsberg (2:3) fielen alle Tore des AC im 96-Sechzehner.

Viele einfache Gegentore im Sechzehner


„Alle drei Tore sind zu einfach gefallen. Die Analyse hat ergeben, dass es schon in der letzten Saison ein Punkt war, dass wir im Sechzehner viele einfache Gegentore bekommen haben“, sagte der Trainer.

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Das Hotelgelände grenzt direkt an den See. ©

Das wurde den Profis in Schlosshotel am Wörthersee  auch noch mal präsentiert. Zum Thema Boxverteidigung gab es eine eigene  Video-Analyse, in der die Szenen aus der vergangenen Saison den Spielern erneut gezeigt wurden.

54 Gegentore kassierte 96 in 34 Ligaspielen der abgelaufenen Spielzeit, das waren die drittmeisten der gesamten Liga (nur Köln und Wolfsburg waren schlechter). Und viele Gegentore fielen einfach zu einfach.

"Den Gegner aus den Augen verloren"

„Wir haben sehr viele Tore im Sechzehner bekommen, weil wir den Gegner aus den Augen verloren haben, uns vom Gegner entfernt hatten und nicht Ball und Spieler im Auge hatten“, erklärte Breitenreiter.

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Nix zu sehen für und von Marvin Bakalorz. ©

Und genau so war es auch im Test gegen den Wolfsberger AC. Beim ersten Gegentreffer durch Bernd Gschweidl war Waldemar Anton nicht nah genug an seinem Gegenspieler, beim zweiten Tor hatte Miiko Albornoz AC-Stürmer Gschweidl aus den Augen verloren, dann zu viel Abstand und konnte Gschweidl bei seinem Kopfballtreffer nicht mehr entscheidend stören.

Der 3:2-Siegtreffer durch Dever Orgill fiel dann durch eine andere 96-Schwäche: einem Eckball. „Standardsituationen waren auch ein empfindlicher Punkt in der Defensive“, erklärte Breitenreiter.

Wimmer ist fast zehn Zentimeter kleiner als Sané


Und das, obwohl Abwehr-Riese Salif Sané mit seinem überragenden Kopfballspiel vergangene Saison unglaublich viel abräumte. Aber Sané (1,96 Meter) ist weg, schädelt jetzt für Schalke die Bälle aus der Gefahrenzone. Sein Nachfolger, Kevin Wimmer, ist mit 1,87 Meter fast zehn Zentimeter kleiner und auch Waldemar Anton reicht mit 189 Zentimetern nicht an Sané heran.


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Der Test beim Wolfsberger AC hat gezeigt: 96 hat in der Box noch Nachholbedarf und muss griffiger werden, um nicht wieder zu viele vermeidbare Treffer zu kassieren.

„Es geht noch um die Abstimmung. Jeder muss wissen, was zu tun ist. In der Box gibt es keine Raumverteidigung sondern Mann-gegen-Mann. Das sind Abläufe, die sich in den letzten Wochen bis Saisonbeginn einschleifen. Das Thema haben wir in den letzten Tagen angesprochen und werden das in den kommenden Wochen sicherlich besser machen“, sagte Breitenreiter.

Am besten schon am Sonnabend im wichtigen Testspiel gegen Serie-A-Club Udinese Calcio.

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