04. Januar 2022 / 11:17 Uhr

Sieben Spiele, sechs Siege: Die Indians um Häuptling Pohanka haben einen Lauf

Sieben Spiele, sechs Siege: Die Indians um Häuptling Pohanka haben einen Lauf

Stephan Hartung
Hannoversche Allgemeine / Neue Presse
Mit Auge - und Rekordtrikot (eingeklinkt): Indians-Kapitän Branislav Pohanka behält auf dem Eis stets die Übersicht und sieht die Lücken - oder er schießt selbst Tore.
Mit Auge - und Rekordtrikot (eingeklinkt): Indians-Kapitän Branislav Pohanka behält auf dem Eis stets die Übersicht und sieht die Lücken - oder er schießt selbst Tore. © Florian Petrow / Indians
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Sieben Spiele, sechs Siege - die Indians haben in der Oberliga einen Lauf. "Wir spielen momentan als Mannschaft sehr gut. Wenn das alles zu­sam­men­passt, dann können wir jeden schlagen", sagt Branislav Pohanka. Der Kapitän geht selbst voran, ist mittlerweile Rekordtorschütze.

Besser konnte das Jahr aus Sicht der Hannover Indians nicht beginnen: Der Oberligist ge­wann mit 4:1 beim Herner EV – damit setzt sich rund um den Pferdeturm die Reihe der guten Nachrichten fort. In der vergangenen Woche hatte Kapitän Branislav Pohanka seinen Vertrag um ein Jahr verlängert, wenige Stunden, nachdem er einen Torrekord aufgestellt und die Bestmarke von Jamie Chamberlain übertroffen hatte. Pohanka ge­lang gegen die Crocodiles Hamburg (5:2) sein 154. Treffer im Indians-Trikot, im letzten Spiel des Jahres legte er ein Tor beim 5:1-Erfolg in Diez-Limburg nach.

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Bei 155 Toren wird es aber vorerst bleiben, denn das Heimspiel der Indians am Dienstag gegen die Icefighters Leipzig fällt aus Sicherheitsgründen aus. Die Sachsen hatten am 30. Dezember gegen Hamburg gespielt, bei den Crocodiles sind am Neujahrstag positive Corona-Fälle gemeldet worden. Die Leipziger traten auch am Sonntag gegen Diez nicht an, sie befinden sich noch in einer möglichen Inkubationszeit.

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Zuletzt gab es viele Spekulationen, wann Pohanka in der internen Rekordliste an Chamberlain vorbeiziehen würde – nämlich in der Ge­samt­wer­tung von Toren aus Hauptrunde und Play-offs. „Endlich ist es so weit. Ich bin sehr glücklich, dass ich jetzt da vorne bin“, sagt der Kapitän, der seit 2015 ein Indianer ist.

Die Bestmarke stellte er mit dem zwischenzeitlichen 2:0 gegen Hamburg auf – und trotz nur 500 Zuschauern war der Jubel groß. „Ich habe fast kurz geweint“, sagte Po­han­ka. Das Grinsen in seinem Gesicht verrät jedoch, dass er dies mit einer Portion Humor meinte.

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"... dann können wir jeden schlagen"

Seine gute Laune be­hält er, auch wenn er den Wermutstropfen erwähnt. „Es ist schade, dass nicht mehr Fans im Stadion sein und wir das zusammen feiern können“, sagt der 37-Jährige – gibt den Indians-Anhängern aber ei­nen positiven Ausblick auf das neue Jahr: „Wir spielen momentan als Mannschaft sehr gut. Wenn das alles zu­sam­men­passt, dann können wir jeden schlagen.“

Von Pohanka im Sturm bis nach hinten zum derzeit überragenden Jan Dalgic im Tor – in der wichtigsten Saisonphase der Hauptrunde, in der die Weichen für die spätere Play-off-Platzierung gestellt werden, haben die Indians einen richtig guten Lauf. Das Team von Trainer Lenny Soccio ge­wann sechs der vergangenen sieben Spiele – und dabei hatte es der ECH nicht mit Laufkundschaft zu tun, be­hielt aber außer gegen Hamburg und Herne auch gegen ein Spitzenteam wie Tilburg die Oberhand. Insofern wäre der Vergleich mit den Leipzigern, die sogar zuletzt sechs Partien in Serie gewonnen haben, sehr interessant ge­we­sen.

Bilder vom Eishockey-Spiel der Oberliga Nord zwischen den Hannover Indians und Crocodiles Hamburg

Bilder vom Eishockey-Spiel der Oberliga Nord zwischen den Hannover Indians und Crocodiles Hamburg Zur Galerie
Bilder vom Eishockey-Spiel der Oberliga Nord zwischen den Hannover Indians und Crocodiles Hamburg © Debbie Jayne Kinsey

Nun müssen sich die In­di­ans und damit auch Pohanka noch ein wenig gedulden, ehe sie ihre allgemeinen sowie persönlichen Ausbeuten weiter nach oben schrauben können. Dass beides miteinander verzahnt ist, weiß auch Soccio. „Brano ist eine großartige Führungsperson für die Mannschaft und stellt sich immer vor sie. Er gibt auf und neben dem Eis alles, war und ist immer mein Kapitän, seit ich hier Trainer bin“, sagt Soccio.

Und dass der Deutsch-Slowake hohe Wertschätzung in seinem Team und in der Führungsetage genießt, zeigte sich nach dem Rekordspiel gegen Hamburg. Er bekam in der Kabine ein Trikot mit der Rückennummer 154 ge­schenkt, organisiert von den Verantwortlichen um Geschäftsführer Andy Gy­sau.

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