Diesmal hat er seine Hausaufgaben nicht umsonst gemacht: Videos sichten, Stärken und Schwächen des Gegners ausarbeiten – Trainer Tobias Stolikowski hat sein Team der Hannover Scorpions akribisch wie immer auf die nächste Partie vorbereitet. In der Eishockey-Oberliga sind die Scorpions bei den Tilburg Trappers zu Gast (Dienstag, 20 Uhr). Am Sonntag war die Einstellung auf das Heimspiel gegen die Hammer Eisbären (9:2) noch etwas anders.
Bis mittags gingen Team und Trainer davon aus, dass die Rostock Piranhas abends nach Mellendorf kommen – Corona-Verdachtsfälle bei den Indians sorgten aber für eine Kettenreaktion und eine Veränderung des Spielplans. Am Sonntag hängte Stolikowski wie üblich in der Kabine Plakate auf, die den nächsten Gegner im Detail beschreiben. „Die Jungs haben Witze gemacht, ob es darauf neue Informationen gibt – oder ich nur den Namen Rostock durch Hamm ersetzt habe“, sagt der Coach und lacht.
Bilder zum Spiel der Eishockey-Oberliga zwischen den Hannover Scorpions und den Hammer Eisbären
Die Stimmung ist prächtig bei den Scorpions – gute Basis für die wohl schwierigste Aufgabe der bisherigen Saison. Der Serienmeister der Vorjahre liegt in dieser Spielzeit nur auf dem zweiten Platz und aktuell 13 Punkte hinter den Scorpions. Die Differenz hat ihren Grund nicht nur darin, dass derzeit die Mellendorfer das neue Tilburg und mit 18 Siegen aus 19 Spielen der Oberligadominator sind.
Die Trappers mussten wegen der Corona-Bestimmungen in den Niederlanden die ersten zehn Partien auswärts bestreiten. Erst seit dem 18. Dezember dürfen sie wieder im heimischen Ijssportcentrum Stappegoor antreten. „Tilburg ist heimstark. Dort zu bestehen, ist immer schwer“, sagt Stolikowski, weiß aber um das Selbstvertrauen seines Teams: „18 von 19 Spielen zu gewinnen, hat nichts mit Glück zu tun.“
Sorgen um Top-Torjäger Wilenius
In dieser Saison gewannen die Scorpions beide Heimspiele (3:1, 2:0) gegen die Trappers. Im letzten Treffen der Vorsaison gewann man mit 5:0 in Tilburg – der erste Auswärtssieg bei den Niederländern und zugleich deren höchste Heimpleite seit Aufnahme in die Oberliga im Jahr 2015.
Einer Wiederholung stehen noch Fragezeichen entgegen. Der Einsatz von Tomi Wilenius ist unsicher. Der mit 18 Treffern beste Torjäger der Liga schied gegen Hamm nach einem Foul aus. „Er muss am Nacken behandelt werden. Wir müssen noch den Rat der Ärzte abwarten“, sagt Stolikowski. Geduld ist auch gefragt bei Fedor Kolupaylo und Victor Knaub: „Beide trainieren schon wieder mit, sind aber noch nicht absolut fit.“