31. März 2018 / 00:30 Uhr

Hansa Rostock auf der Suche nach dem verlorenen Elan

Hansa Rostock auf der Suche nach dem verlorenen Elan

Sönke Fröbe
Ostsee-Zeitung
Der Rostocker Trainer Pavel Dotchev verfolgt das Spiel.
Hansa-Trainer Pavel Dotchev hält Platz vier für ein realistisches Ziel am Saisonende. © Bernd Wüstneck/archiv
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„Platz vier ist ein realistisches Ziel“, sagt Pavel Dotchev vor dem Spiel von Hansa Rostock in Osnabrück.

Rostock. Von einem auf üppige zwölf Punkte ist Hansas Rückstand auf den Relegationsplatz binnen vier Wochen angewachsen. Nach sechs Spielen ohne Sieg zeigen sich auch bei Trainer Pavel Dotchev Anzeichen einer gewissen Ratlosigkeit. „Die Mannschaft hat die Euphorie und den Elan verloren“, stellt der Hansa-Trainer fest und beschwört vor dem Spiel beim VfL Osnabrück die Notwendigkeit eines Erfolgserlebnisses für seine verunsicherte Elf. „Wir wollen endlich wieder die drei Punkte holen und uns für den ganzen Aufwand belohnen, den wir betreiben.“

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Liveticker zum Spiel des FC Hansa in Osnabrück heute ab 14 Uhr im OZ-Sportbuzzer

An der Bremer Brücke könnte für dieses Vorhaben heute (14.00 Uhr) der richtige Gegner warten. Denn ähnlich wie Hansa haben die Niedersachsen derzeit einen Negativlauf und warten ihrerseits seit fünf Spielen auf einen vollen Erfolg. Im Nachholspiel bei Schlusslicht Erfurt (4:4) hinterließ Osnabrück am Mittwochabend vor allem defensiv einen desolaten Eindruck. „Schlechter kann man nicht verteidigen“, meinte Jules Reimerink und ätzte mit Blick auf das bevorstehende Gastspiel der Rostocker: „Wenn wir so verteidigen, verlieren wir 0:20.“

So könnte die Start-Elf des FC Hansa gegen den VfL Osnabrück aussehen

Janis Blaswich: War gegen den Schuss von Kiomourtzoglou machtlos. Ansonsten in der ersten Halbzeit und auch nach dem Seitenwechsel sehr wenig beschäftigt. Rettete den Punkt in der Schlussphase. Note: 2 Zur Galerie
Janis Blaswich: War gegen den Schuss von Kiomourtzoglou machtlos. Ansonsten in der ersten Halbzeit und auch nach dem Seitenwechsel sehr wenig beschäftigt. Rettete den Punkt in der Schlussphase. Note: 2 ©

Dafür müsste allerdings Hansa erheblich an Treffsicherheit zulegen: Seit mittlerweile drei Spielen warten Benyamina, Breier und Co. auf ein Tor. „Wir brauchen ein Erfolgserlebnis, damit wir wieder Ruhe und Selbstvertrauen in der Mannschaft haben“, sagt Dotchev, dessen Team erstmals seit Wochen ausgeruhter in die 90 Minuten gehen kann als der Gegner. Während Hansa sich nach dem 0:0 gegen Jena eine Woche regenerieren und vorbereiten konnte – das Rasen-Training am Donnerstag fiel wegen der heftigen Schneefälle allerdings aus –, blieben Osnabrück nach dem 4:4 in Erfurt nur zwei Tage Zeit. „Ob wir daraus einen Vorteil ziehen können, liegt allein an uns“, sagt Dotchev, dem fast sein komplettes Personal zur Verfügung steht.

Nicht ausgeschlossen, dass Kapitän Amaury Bischoff heute sein Startelf-Comeback geben wird. „Er hat in Osnabrück immer ganz gute Spiele gemacht – aber er muss fit sein“, sagt Dotchev. Einen Platz im Kader hat Bischoff, der zuletzt durch muskuläre Probleme gehandicapt war, jedenfalls sicher. Fehlen wird Christopher Quiring. Er sei wegen eines Infekts bis Ostermontag krankgeschrieben, ließ der Trainer wissen. Ungeachtet dessen dürften die Tage des Ex-Unioners in Rostock gezählt sein. „Nicht das Gelbe vom Ei“ seien die Leistungen auf den Außenbahnen nach dem Ausfall von Marcel Hilßner (Kreuzbandriss) gewesen, nimmt Dotchev kein Blatt vor den Mund.

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Auf Nachfrage ließ er durchblicken, dass „natürlich auch“ Spieler mit länger datierten Verträgen in der nächsten Saison in seinen Planungen keine Rolle mehr spielen würden. Quirings Vertrag endet erst am 30. Juni 2019. Auch Selcuk Alibaz (Vertrag bis Saisonende) konnte den Trainer nicht überzeugen. „Ich bin immer noch auf der Suche“, sagt Dotchev, der „diese gute Saison, die wir gespielt haben, sauber über die Bühne bringen“ will: „Platz vier ist für mich ein realistisches Ziel.“ Damit würde sich Hansa die Teilnahme am DFB-Pokal ohne den Umweg über den Landespokal sichern.