Osnabrück. Der „schwarze“ März endete für Hansa mit einem Unentschieden. Sieben Meisterschaftsspiele hat der FC Hansa bestritten, aber kein einziges davon konnte er gewinnen. Während die Rostocker viermal ohne eigenen Torerfolg blieben, verspielten sie dreimal eine eigene Führung, so auch am Sonnabend beim VfL Osnabrück. Bei den Niedersachsen musste sich die Mannschaft von Pavel Dotchev mit einem 1:1 begnügen, was für den Hansa-Trainer zwischen Karfreitag und Ostersonntag „weder Fisch noch Fleisch“ war. „Wir haben zu hektisch agiert und dadurch zu viele Fehler produziert. Und leider ist es uns auch nach unserer Führung nicht gelungen, zur Ruhe zu kommen“, haderte der Coach.
Als der Ball nach 17 Minuten im Netz des Osnabrücker Kastens zappelte, konnten die Ostseestädter immerhin ihre sechsstündige Torflaute beenden. Wieder hieß der Schütze Pascal Breier, der zuvor bei der 2:3-Heimniederlage gegen Paderborn den bis dato letzten Hansa-Treffer erzielt hatte und in Osnabrück in die Startelf zurückgekehrt war. Für Passgeber Mike Owusu war es sogar der erste Startelf-Einsatz seit dem 9. September des vergangenen Jahres. „Sein Comeback war ordentlich, aber auch nicht ganz das, was ich sehen wollte. Vor allem fehlte ihm das Durchsetzungsvermögen“, urteilte Dotchev.
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Beim entscheidenden Durchbruch auf der rechten Seite hatte Owusu zunächst von Engels Stockfehler profitiert, bevor seine flache Eingabe durch Sama abgefälscht wurde. Breier lauerte in hängender Position, schaltete am schnellsten und wurde dafür mit seinem vierten Saisontreffer belohnt. Die Freude darüber hielt sich bei ihm allerdings in Grenzen: „Ich ärgere mich mehr darüber, dass ich die große Chance in der zweiten Halbzeit zum 2:1 nicht genutzt habe", erklärte der Angreifer, der in der 67. Spielminute frei zum Schuss kam, aber an Torhüter Paterok scheiterte. Zwei Minuten vorher hatte Breier auf Benyamina abgelegt, doch sein Sturmkollege zögerte zu lange mit dem Abschluss.
Der Osnabrücker Ausgleich war bereits in der 50. Spielminute gefallen, als Arslan eine Reimerink-Flanke per Kopf versenkte. „Ein zweiter Ball nach einer Standardsituation, der schwer zu verteidigen war", wollte Dotchev seine Abwehr, für die es der erste Gegentreffer nach viereinhalb Stunden war, etwas in Schutz nehmen. Torschütze Arslan war nur deshalb in die VfL-Mannschaft gerückt, weil sich sein Teamkollege Wachs beim Aufwärmen verletzt hatte.
Der Gegentreffer kurz nach dem Seitenwechsel war auch deshalb sehr ärgerlich, weil Dotchev in der Halbzeitpause reagiert und seine Team umgestellt hatte: „Ich war mit der Defensivarbeit von Bryan Henning nicht zufrieden. Er hat zu lässig agiert und sich nicht an die Vorgaben gehalten“, kritisierte der Trainer seinen Mittelfeldspieler, weiß aber auch, dass es insgesamt in der Mannschaft nicht mehr rund läuft: „Kämpferisch und läuferisch war das in Ordnung, aber das spielerische Niveau ist gesunken. Das ist auch ein Indiz dafür, dass die Mannschaft momentan verunsichert ist.“
Nach dem „schwarzen“ März mit nur vier von 21 möglichen Punkten wünscht sich der Fußballlehrer, „dass wir jetzt im April neu durchstarten können.“ Dabei stehen für Hansa (6.) in diesem Monat ausschließlich Duelle mit Tabellennachbarn auf dem Programm. Im Ostseestadion gastieren Unterhaching (7.) und Wiesbaden (3.), reisen müssen die Rostocker nach Karlsruhe (4.) und Köln (5.).


Vor diesen vier schwierigen Begegnungen wollte sich Hansa heute Abend im Pokalspiel beim Greifswalder FC nicht nur für das Halbfinale qualifizieren, sondern sich im Hinblick auf die verbleibenden Drittliga-Punktspiele auch das dringend notwendige Erfolgserlebnis holen. Doch daraus wird nun zumindest vor dem Heimspiel am kommenden Sonnabend gegen die SpVgg Unterhaching nichts: Das winterliche Wetter über Ostern hat dafür gesorgt, dass das für heute geplante Nachholspiel im Landespokal erneut verlegt werden muss. Als neuer Termin ist der kommende Dienstag (10. April, 19.00 Uhr) ins Auge gefasst worden.
Osnabrück: Paterok – Renneke, Susac, Sama, Engel (85. Sen) – Groß, Danneberg (71. Tigges), Arslan – Reimerink (71. Bickel), Alvarez, Heider.
Hansa Rostock: Blaswich – Rankovic, Hüsing, Riedel, Holthaus – Wannenwetsch, Henning (46. Grupe) – Owusu (73. Bischoff), Scherff (85. Rieble) – Benyamina, Breier.
Tore: 0:1 Breier (17.), 1:1 Arslan (50.).
Schiedsrichter: Bacher (Amerang).
Zuschauer: 8553.