01. März 2015 / 18:29 Uhr

Hebisch wird zum Spielverderber

Hebisch wird zum Spielverderber

Mirko Jablonowski
Märkische Allgemeine Zeitung
Nicolas Hebisch (l.) verzichtet aus Respekt gegenüber seinem Ex-Club auf Torjubel.
Nicolas Hebisch (l.) verzichtet aus Respekt gegenüber seinem Ex-Club auf Torjubel. © Jan Kuppert
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Regionalliga Nordost: Ex-Babelsberger trifft zum entscheidenden 2:1 für den 1. FC Magdeburg.

Potsdam – „Wenn man durch solch ein Tor verliert, ist es natürlich extrem ärgerlich“, befand ein sichtlich erschöpfter Bilal Cubukcu nach der 1:2-Heimpleite seines SV Babelsberg 03 gegen den 1. FC Magdeburg in der Fußball-Regionalliga Nordost. Darüber, dass der Sieg der Gäste Sonntagnachmittag vor 4380 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion gerade aufgrund der zweiten 45 Minuten in Ordnung geht, dürfte es aber kaum zwei Meinungen geben.

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Wie der vom Ex-Babelsberger Nicolas Hebisch erzielte Siegtreffer nach 82 Minuten zustande kam, war aus Sicht des SVB aber sehr ärgerlich. „Da hatten wir dann das Glück auf unserer Seite. Der Ball bleibt erst in einer Kuhle hängen und wird dann nach meinem Schuss auch noch unhaltbar abgefälscht“, gestand Hebisch, der dreieinhalb Jahre am Babelsberger Park aktiv war. Zunächst schlug Defensivakteur Julian Prochnow ein Luftloch, dann fälschte Ugurtan Cepni auch noch unhaltbar ab. Aus Respekt gegenüber seinem Ex-Club verzichtete Hebisch auf den Torjubel. „Klar tut es mir für meinen alten Verein etwas leid. Es ist immer schön hier zu spielen. Aber jetzt laufe ich für Magdeburg auf und bin froh, dass wir das Spiel drehen konnten.“

Dabei kamen die Gastgeber deutlich besser in die Partie. Trainer Cem Efe veränderte die taktische Ausrichtung seines Teams. Hinten stellte er auf eine Fünferkette um. Im Angriff sollten die beweglichen Maximilian Zimmer und Enes Uzun die großgewachsene Magdeburger Abwehr durcheinanderwirbeln – der Plan ging zunächst auf.

Zimmer zwang FCM-Schlussmann Jan Glinker mit einem herrlichen Freistoß aus 18 Metern halblinker Position zu einer Glanzparade (17.). Zwei Minuten später der erste Torjubel im „Karli“. Nach einer Freistoßflanke von Cubukcu köpfte Prochnow das Leder am zweiten Pfosten zum vermeintlichen 1:0 ein – der Linienrichter entschied aber auf Abseits.

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Die Gastgeber blieben in der Folge das spielbestimmende Team und gingen in Minute 32 verdient in Führung. Zimmer setzte sich auf der linken Seite stark durch und legte den Ball quer zu Uzun. Der 23-Jährige verwandelte aus Nahdistanz zum 1:0. Doch die Elbestädter Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem Zweikampf zwischen Prochnow und Magdeburgs Torjäger Christian Beck entschied Schiedsrichter Eugen Ostrin auf einen fragwürdigen Freistoß 18 Meter vor dem SVB-Gehäuse. Nico Hammann war es egal. Er versenkte das Spielgerät humorlos in den rechten Winkel der Torwartecke (35.). „Da sieht man als Schlussmann natürlich schlecht aus“, gab Nulldrei-Torwart Marvin Gladrow selbstkritisch zu. Wenig später tauchte Gäste-Kapitän Marius Sowislo frei vor Gladrow auf, scheiterte aber am Torwart (42.).

Nach dem Seitenwechsel übernahm Magdeburg komplett das Kommando, hatte wenige Sekunden nach Wiederanpfiff durch Beck die Riesenmöglichkeit zum 2:1. In der Folge erspielte sich das Team des Ex-Babelsbergers Jens Härtel mehrere hochkarätige Chancen, die ungenutzt blieben. Erst Hebisch sorgte mit seinem zweiten Saisontreffer für die Erlösung. „In der zweiten Halbzeit hat meine Mannschaft der Mut verlassen. Insgesamt haben wir einem starken Gegner Paroli geboten und können aus dieser Niederlage gestärkt hervorgehen“, bilanzierte Babelsbergs Trainer Efe nach der Partie.

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